Keine Angst vor Billigkonkurrenz Mehrheit fühlt sich sicher
01.08.2007, 18:19 UhrEine große Mehrheit der Bundesbürger sieht den eigenen Arbeitsplatz nicht durch osteuropäische Arbeitnehmer bedroht. 82 Prozent äußerten sich in diesem Sinne in einer Forsa-Umfrage im Auftrag von n-tv. Ostdeutsche haben danach mit 33 Prozent mehr als doppelt so häufig Angst davor, von Arbeitern aus Osteuropa am Arbeitsplatz verdrängt zu werden, als Westdeutsche (15 Prozent). Beschäftigte mit weniger als 1000 Euro Haushaltsnettoeinkommen zeigten sich überdurchschnittlich oft besorgt (45 Prozent). Mit steigendem Einkommen sinkt diese Besorgnis.
Die Zuwanderung von Bürgern aus Polen und sieben anderen EU-Beitrittsländern des Jahres 2004 wird heftig diskutiert, seit Arbeitsstaatssekretär Gerd Andres (SPD) kürzlich die vorzeitige Öffnung des Arbeitsmarktes für Bürger dieser Länder anregte. Für sie hat die Bundesregierung die Arbeitnehmer-Freizügigkeit eingeschränkt, um den hiesigen Arbeitsmarkt vor Dumping-Konkurrenz zu schützen.
Nach Ansicht des schleswig-holsteinischen Arbeitsministers Uwe Döring (SPD) sollte der deutsche Arbeitsmarkt nicht über 2009 hinaus für Bürger aus den acht EU-Staaten versperrt bleiben. "Wir sind neben Österreich das einzige EU-Land, das sich gegen diese Arbeitnehmer abschottet", sagte Döring der Deutschen Presse-Agentur dpa. "Ich meine, die vollständige Öffnung unseres Arbeitsmarktes sollte nicht auf 2011 verschoben werden, wie es CDU-Politiker fordern." Auch in Ländern mit vollständig freiem Arbeitsmarktzugang sei es nicht zu großen Verwerfungen gekommen.
Quelle: ntv.de