Engere Kooperation mit USA Merkel will Freihandelszone
01.02.2013, 15:55 Uhr
Joe Biden besuchte Angela Merkel im Kanzleramt, bevor er zur Sicherheitskonferenz nach München weiterreiste.
(Foto: dpa)
Wenn der US-Vizepräsident Berlin besucht und in München die Sicherheitskonferenz beginnt, widmet sich die deutsche Politik den großen Fragen. Die Regierung bemüht sich, auf die gute Zusammenarbeit mit den USA aufzubauen. Die orientierten sich zuletzt allerdings in eine ganz andere Richtung.
Verteidigungsminister Thomas de Maizière hat zu Beginn der Münchner Sicherheitskonferenz die Bedeutung Europas für die USA hervorgehoben. Angesichts der Diskussionen über die stärkere Hinwendung der USA nach Asien sagte er: "Europa ist vielleicht nicht der bestdenkbare Partner für die USA in der Welt, aber sicherlich der Bestmögliche." Die europäischen Staaten seien in sicherheitspolitischer Hinsicht besser als jeder andere Partner der USA.
De Maizière forderte die USA auf, in ihren Beziehungen zu Asien keinen Gegensatz zu den transatlantischen Wurzeln zu sehen. "Was hält uns eigentlich davon ab, hier gemeinsam Brücken zu bauen?"
Bei einem Treffen mit US-Vizepräsident Joe Biden forderte auch Angela Merkel engere Kooperationen. Sie wünsche sich rasche Fortschritte bei den Verhandlungen über ein europäisch-amerikanisches Freihandelsabkommen, sagte die Bundeskanzlerin. Außerdem wolle man mit der neuen und alten Regierung in den USA über eine Regulierung der internationalen Finanzmärkte sprechen. Amerika sei nicht nur ein außerordentlich wichtiger Partner Deutschlands, sondern auch "ein guter Freund". Nach dem Termin im Kanzleramt reiste Biden zur Sicherheitskonferenz weiter.
Selbstmordattentat verurteilt
In München beraten bis Sonntag rund 400 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und vom Militär aktuelle Fragen der Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik, unter ihnen auch US-Vizepräsident Joe Biden. Die Sicherheitskonferenz gilt als weltweit wichtigstes informelles Forum für Sicherheitspolitik und findet bereits zum 49. Mal statt.
Merkel und Biden verurteilten das Selbstmordattentat auf die amerikanische Botschaft in der Türkei. Sie habe von dem neuen Anschlag in Ankara "mit Bestürzung" erfahren, so Merkel. Biden verwies darauf, dass es zwischen den USA und Deutschland bereits seit mehreren Jahren eine "sehr enge Zusammenarbeit gegen den Terrorismus" gebe. In einem Eingangsgebäude der amerikanischen Botschaft in Ankara hatte ein Selbstmordattentäter eine Bombe gezündet. Dadurch wurden ein Wachmann und der Attentäter selbst getötet.
Quelle: ntv.de, che/dpa