Politik

Gewaltausbruch in Buenos Aires Milei wird im Wahlkampf mit Steinen beworfen

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Argentiniens Präsident Milei ist auf Wahlkampftour in Buenos Aires, in der Provinz wird im September gewählt. In einem sozial schwachen Vorort der Hauptstadt wird er von einer aufgebrachten Menschenmenge empfangen.

Argentiniens Präsident Javier Milei ist bei einer Wahlkampfveranstaltung mit Steinen beworfen worden. Er sei unverletzt in Sicherheit gebracht worden, teilte Regierungssprecher Manuel Adorni auf X mit. Videos und Bilder zeigen, wie sich Milei hinter einem Koffer versteckt und sich seine Fahrzeugkolonne dann einen Weg aus der aufgebrachten Menge bahnt. Eine seiner Anhängerinnen wurde verletzt und in einem Krankenwagen weggebracht, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Medienberichten zufolge kam es am Rande der Kundgebung in Lomas de Zamora, einem armen Vorort der Hauptstadt Buenos Aires, zu Auseinandersetzungen zwischen Anhängern und Gegnern des Staatschefs. Zwei Menschen wurden demnach vorübergehend festgenommen. Mehrere Regierungsvertreter machten anschließend Anhänger des "Kirchnerismus" für den Angriff in der Provinz Buenos Aires verantwortlich. Damit beziehen sie sich auf das politische Lager um Ex-Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner, das in Argentinien als "kirchnerismo" bekannt ist.

Milei veröffentlichte später ein Foto, das ihn mit erhobenem Daumen neben seiner Schwester und Generalsekretärin, Karina Milei, und dem Abgeordneten José Luis Espert zeigt.

Am 7. September stehen Parlamentswahlen in der Provinz Buenos Aires an. Der libertäre Präsident Milei macht derzeit Wahlkampf für seine Partei "La Libertad Avanza" (Die Freiheit schreitet voran) und besuchte in den vergangenen Tagen bereits zwei andere Kundgebungen. Auch am Montag war es bei einer Wahlkampfveranstaltung in der Ortschaft Junín noch vor Mileis Rede zu Auseinandersetzungen gekommen.

Korruptionsskandal erschüttert Argentinien

Mit seinem harten Sparkurs polarisiert Milei: Zwar ist es dem Wirtschaftswissenschaftler gelungen, die Inflation in dem hoch verschuldeten Land deutlich zu drücken und den Staatshaushalt auszugleichen. Allerdings verloren auch zahlreiche Menschen ihren Arbeitsplatz. Subventionen, beispielsweise für Strom, Gas und den öffentlichen Nahverkehr, wurden gestrichen.

Der Vorfall in Lomas de Zamora ereignete sich vor dem Hintergrund eines Korruptionsskandals, der aktuell Argentinien beschäftigt. Auslöser war die Veröffentlichung von Audioaufnahmen des ehemaligen Leiters der Behörde für Menschen mit Behinderung, Diego Spagnuolo. Darin behauptet Spagnuolo, dass Karina Milei Gelder veruntreut habe, die für Menschen mit Behinderung bestimmt waren. Unmittelbar vor dem Gewaltausbruch bei der Wahlkampfveranstaltung war Milei auf den Skandal zu sprechen gekommen. "Alles, was er (der Leiter der Behörde) sagt, ist eine Lüge", sagte der argentinische Präsident.

Quelle: ntv.de, ino/AFP/dpa

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