Deutliches Ergebnis in Bolivien Morales erklärt sich zum Wahlsieger
13.10.2014, 07:29 Uhr
Evo Morales rüstet sich für eine dritte Amtszeit.
(Foto: picture alliance / dpa)
Offiziell ist es noch nicht, aber Umfragen zufolge ist das Ergebnis eindeutig: In Bolivien steht der Indio-Präsident Evo Morales vor seiner dritten Amtszeit. Auch seine linke Partei erlangt demnach eine deutliche Mehrheit im Parlament.
Evo Morales kann offenbar auf seine dritten Amtszeit als Präsident in Bolivien antreten. Nachwahlbefragungen sahen den 54-jährigen Kandidaten der linken Bewegung zum Sozialismus (MAS) bei 60 Prozent der Stimmen, wie die staatliche Nachrichtenagentur ABI meldete. Ein vorläufiges Endergebnis soll es nach Angaben der Wahlbehörden im Laufe des Tages geben.
Morales erklärte sich aber bereits zum Sieger. Seine Wiederwahl widmete er "allen Völkern der Erde, die gegen den Imperialismus kämpfen". Die Opposition rief er zur Zusammenarbeit auf. Hinter Morales landete den Nachwahlbefragungen zufolge der konservative Unternehmer Samuel Doria Medina, der auf etwa 25 Prozent der Stimmen kam. Doria Medina erklärte, er werde während der nächsten fünf Jahre die Opposition anführen und eine neue Verfassungsreform für eine weitere Wiederwahl von Morales blockieren.
Morales war erstmals 2006 zum bolivianischen Präsidenten gewählt worden. Seine neue Amtszeit dauert bis 2020. Wahlberechtigt waren knapp 6,3 Millionen Bolivianer, 270.000 von ihnen durften erstmals auch im Ausland abstimmen. Morales siegte den Umfragen zufolge in acht der neun Departements Boliviens. Nur in Beni errang Doria Medina einen knappen Sieg.
Die Partei von Morales erreichte zugleich die angestrebte Zwei-Drittel-Mehrheit im Senat, wie die Zeitung "El Deber" unter Berufung auf Nachwahlbefragungen berichtete. Die MAS werde 25 der 36 Senatoren stellen. In der Abgeordnetenkammer könne Morales mit 86 der 130 Mandate rechnen, würde so aber die Zwei-Drittel-Mehrheit von 87 knapp verfehlen.
Quelle: ntv.de, fma/dpa