Erst gefoltert, dann erschossen Mord an Fotografen in Mexiko aufgeklärt
07.08.2015, 06:28 Uhr
Rubén Espinosa wurde 31 Jahre alt.
(Foto: AP)
Rubén Espinosa war ein Fotograf, der gewissen Leuten in Mexiko Ärger gemacht hat. Er berichtete über soziale Proteste - seit dem vergangenen Wochenende ist er tot. Ermordet. Nun soll ein Verdächtiger die Tat gestanden haben.
Ein Verdächtiger hat eingeräumt, am Mord des regierungskritischen Pressefotografen Rubén Espinosa in Mexiko beteiligt gewesen zu sein. Nach zwei Komplizen werde weiter gefahndet, sagte der Staatsanwalt von Mexiko-Stadt, Rodolfo Ríos Garza, im Radiosender Fórmula. Es liegt zwar nahe, dass die Tat etwas mit der Arbeit des Opfers zu tun hat, offiziell ist das Motiv aber noch unklar.
Espinosa war gemeinsam mit vier Frauen am Wochenende in einer Wohnung in der mexikanischen Hauptstadt gefoltert und erschossen worden. Der 31-Jährige hatte vor allem über soziale Proteste berichtet. Zuletzt war er im Bundesstaat Veracruz bedroht worden und deshalb in die Hauptstadt geflohen.
Unter den ermordeten Frauen war auch die soziale Aktivistin Nadia Vera, die in Veracruz immer wieder Kundgebungen gegen die Regierung organisiert hatte. Staatsanwalt Ríos Garza sagte, seine Ermittler würden auch Hinweisen nachgehen, die nach Veracruz und zu den dortigen Behörden führten.
"Wegen der Vorgeschichte von Rúben und Nadia in Veracruz ist das ein komplexer Fall", sagte der Vorsitzende der Journalisten-Organisation Artículo 19, Darío Ramírez. "Die Ermittlungen sollten deshalb vor allem in diese Richtung gehen."
Der Mord an dem Fotografen zeigte, wie gefährlich Journalisten in Mexiko leben, und setzte die Behörden unter Druck. Allerdings hatten die Ermittler in einem ähnlichen Fall vor einigen Jahren vorschnell den angeblichen Täter präsentiert, an dessen Schuld es bis heute erhebliche Zweifel gibt.
Quelle: ntv.de, vpe/dpa