Politik

Ende der Eiszeit Moskau und London reden wieder

Spätestens seit der Ermordung des russischen Ex-Geheimdienstlers Litwinenko in London ist das Verhältnis vergiftet zwischen Russland und Großbritannien hoffnungslos zerrüttet. Nun versuchen die Länder sich wieder anzunähern und hoffen auf eine "grundlegende Korrektur".

Hoffen auf eine neue Ära: Cameron (l) mit Medwedew.

Hoffen auf eine neue Ära: Cameron (l) mit Medwedew.

(Foto: dpa)

Russland und Großbritannien wollen sich nach jahrelanger Entfremdung wieder aufeinander zubewegen. Kremlchef Dmitri Medwedew und der neue britische Premierminister David Cameron vereinbarten in Kanada bei ihrem ersten Treffen einen Neustart in den Beziehungen. Nötig sei eine "grundlegende Korrektur", sagte Medwedew bei der Zusammenkunft mit Cameron beim in Kanada, wie der Kreml mitteilte.

Cameron wies darauf hin, dass es weiterhin Meinungsverschiedenheiten zwischen beiden Ländern gebe. Trotzdem sollten sie zum Beispiel in Wirtschaftsfragen, beim Kampf gegen den Klimawandel und beim akademischen Austausch enger zusammenarbeiten.

Medwedew und Cameron einigten sich auf intensivere persönliche Kontakte. Cameron versprach sogar, künftig den Meldungen seines russischen Kollegen beim Internetdienst Twitter zu folgen.

Eiszeit nach Mord

Ermittlungen nach dem Mord an Litwinenko.

Ermittlungen nach dem Mord an Litwinenko.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die russisch-britischen Beziehungen waren unter Camerons Vorgänger, dem Labour-Premierminister Gordon Brown, am Nullpunkt angekommen. Besonders seit dem Mord an dem russischen Ex- Geheimdienstler Alexander mit dem Strahlengift Polonium 210 im November 2006 in London ist das Verhältnis schwer belastet.

Britische Ermittler verdächtigen den russischen Parlamentsabgeordneten Andrej Lugowoi des Mordes. Moskau lehnt aber dessen Auslieferung ab. Cameron habe das Thema bei dem Treffen direkt angesprochen, erklärte ein Regierungssprecher in London. Zur Antwort Medwedews sagte er jedoch nichts.

Russland wiederum fordert die Überstellung des im Londoner Exil lebenden Regierungsgegners und Milliardärs Boris , der in Moskau in Abwesenheit wegen Unterschlagung und Veruntreuung zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden war. Der Streit hatte dazu geführt, dass Großbritannien russische Diplomaten auswies. Russland zog dann nach und ließ außerdem zwei Filialen des zum britischen Außenministerium gehörenden Kultur- und Bildungsinstituts British Council schließen.

Quelle: ntv.de, dpa

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