Nachfahre des Diktators Mussolinis Urenkel kandidiert für Europa
09.04.2019, 16:44 Uhr
Caio Giulio Cesare Mussolini will für die Partei Fratelli d'Italia ins Europaparlament einziehen. (Symbolbild).
(Foto: picture alliance/dpa)
Eine Enkelin des italienischen Diktators Benito Mussolini sitzt bereits im EU-Parlament. Demnächst könnte ihr Cousin Caio Giulio Cesare dazustoßen: Der Ex-Offizier und selbsternannte "Post-Faschist" tritt für eine ultrarechte Kleinpartei an.
Der Urenkel des italienischen Diktators Benito Mussolini, Caio Giulio Cesare Mussolini, tritt bei der Europawahl im Mai für Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) an, eine kleine ultrarechte Partei. "Jeder will Mussolini auf den Stimmzettel setzen", sagte der 50-Jährige der Zeitung "Il Messaggero". Die Partei gewann bei der vergangenen Parlamentswahl 4,4 Prozent der Wählerstimmen.
Der ehemalige U-Boot-Offizier und Manager eines Rüstungsunternehmens leitet heute ein Unternehmen in den Arabischen Emiraten. Er sei nie politisch aktiv gewesen, habe aber sein ganzes Leben lang Politik "geatmet", sagte Mussolini. Er bezeichnete sich selbst als "Post-Faschisten", der faschistische Positionen in einer "nicht-ideologischen Weise" vertrete. Sollte er ins Europaparlament gewählt werden, werde er italienische Interessen "bei jeder meiner Handlungen und jeder Abstimmung" verteidigen.
Der gebürtige Argentinier ist der Ansicht, dass er nicht wegen seines Nachnamens, sondern wegen seines Vornamens, seines Pflichtbewusstseins und seiner internationalen Erfahrung aufgestellt wurde. Caio Giulio Cesare ist die italienische Form von Gaius Julius Cäsar, dem ehemaligen römischen Feldherrn. Der Name kommt in Italien nicht häufig vor, ist aber auch keine Seltenheit.
Es ist nicht das erste Mal, dass ein Mussolini-Nachkomme bei einer Wahl in Italien antritt. Der 50-Jährige ist der Cousin von Alessandra Mussolini, einer Enkelin des faschistischen Diktators. Sie gehört seit 2014 dem Europaparlament an.
Quelle: ntv.de, lri/AFP