Politik

Jung prüft Ausweitung NATO fordert mehr Soldaten

NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer hat von den Verbündeten mehr Soldaten für die Afghanistan-Schutztruppe ISAF gefordert. Es habe zwar bereits viele weitere Truppenzusagen gegeben. "Aber ich bin noch nicht zufrieden, denn wir brauchen noch mehr", sagte er in Brüssel am Rande eines Treffens der NATO-Verteidigungsminister.

Zu einer möglichen Ausweitung des deutschen Kontingents in der rund 52.000 Soldaten starken Afghanistan-Truppe sagte de Hoop Scheffer: "Ich würde das sehr begrüßen, aber das liegt bei den Deutschen." Er betonte, die Debatte darüber im Bundestag stattfinden wird, der im Oktober über ein neues Mandat für den Afghanistan-Einsatz entscheiden will.

Auch US-Verteidigungsminister Robert Gates hat von den europäischen NATO-Staaten eine Verstärkung ihres Einsatzes in Afghanistan gefordert. Die Regierungen sollten endlich ihre Versprechen einlösen und mehr Truppen schicken, sagte Gates auf der NATO-Tagung.

Entscheidung vor der Sommerpause

Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung bekräftigte, er werde bis zur Sommerpause prüfen, ob das bisher auf 3500 Bundeswehrsoldaten begrenzte Mandat ausgeweitet werden müsse. "Für das neue Mandat werden wir uns genau anschauen, was an neuen Anstrengungen auf die Bundeswehr zukommt", sagte Jung. Auch Entlastungen würden berücksichtigt.

Gemeinsam mit Bundeswehr-Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan werde er dann "vor der Sommerpause die Zahl nennen, die aus unserer Sicht notwendig ist für das neue Mandat".

Koalitionstruppen töten Taliban

Unterdessen haben die US-geführten Koalitionstruppen in der südostafghanischen Provinz Paktika nach eigenen Angaben zahlreiche Kämpfer der radikalislamischen Taliban getötet. In einer Mitteilung heißt es, Koalitionssoldaten seien bei der Suche nach zwei ranghohen Taliban-Kommandeuren am Vortag von Aufständischen angegriffen worden und hätten das Feuer erwidert. Über Opfer unter den Sicherheitskräften wurde nichts bekannt.

Zudem gab es in der ostafghanischen Provinz Nangarhar ein Selbstmordattentat. Das pakistanisch-afghanische Grenzgebiet im Osten und Süden des Landes gilt als Hochburg der Taliban. Der Selbstmordattentäter sprengte sich in seinem Fahrzeug in die Luft. Ein Sprecher der örtlichen Polizei sagte, Ziel des Anschlags seien "ausländische Truppen" gewesen. Außer dem Attentäter habe es jedoch keine Opfer gegeben. Weitere Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen