"Es wird noch weitere Berichte geben" NSA-Enthüller Greenwald setzt auf Hacker
28.12.2013, 10:47 Uhr
(Foto: AP)
Der Auftritt bei dem Hackerkongress 30C3 ist ein Heimspiel für den Journalisten Glenn Greenwald. Per Videoschalte spricht er über die schwierige Lage von Edward Snowden. Er hofft vor allem auf die anwesenden Hacker.
Der Journalist Glenn Greenwald hat die Haltung der USA gegenüber dem Informanten Edward Snowden scharf kritisiert und die Hackerszene zum Widerstand gegen Überwachungsprogramme der Geheimdienste aufgerufen. Die US-Regierung wolle Snowden für den Rest seines Lebens ins Gefängnis stecken, zeigte sich Greenwald überzeugt.
Die drohende harsche Strafe solle andere mögliche Informanten abschrecken. "Es ist eine effektive Taktik", sagte Greenwald per Videoübertragung aus Rio de Janeiro beim Hackertreffen Chaos Communication Congress in Hamburg. Greenwald spielte eine Schlüsselrolle bei den Berichten über die Überwachungsprogramme. Er ist einer der Journalisten, denen der Snowden die von ihm heruntergeladenen NSA-Unterlagen übergeben hatte.
"Es hat einen Preis, das zu tun"
Die USA fordern die Auslieferung von Snowden und werfen ihm Spionage und Diebstahl offizieller Dokumente vor. Auf Basis der Snowden-Dokumente wurden weitreichende Spionageprogramme der Geheimdienste aus den USA und Großbritannien aufgedeckt.
Greenwald warb dafür, dass ein Land wie Deutschland, Frankreich oder Brasilien Snowden aufnehmen solle. "Es hat einen Preis, das zu tun", sagte er. "Aber Edward Snowden hat einen höheren Preis dafür bezahlt, Eure Rechte zu verteidigen, und er hat es dennoch getan."
Die anwesenden Hacker rief Greenwald zum Widerstand gegen die Überwachung auf. Damit folgte er anderen Rednern des Tages, die ebenfalls an die Kongressteilnehmer appellierten. "Letztlich wird der Kampf über die Freiheit des Internets vor allem auf dem Schlachtfeld der Technologie geführt werden. Die NSA weiß das", sagte Greenwald. Er rief die Hacker auf, sich für den Schutz der Privatsphäre einzusetzen. Gleichzeitig kündigte er eine Fortsetzung der Enthüllungen an: "Es wird noch viele weitere Berichte geben."
Quelle: ntv.de, cro/dpa