Politik

Sturm auf das Parlament Neue Proteste erschüttern Hongkong

Seit Wochen auf der Straße: Hongkongs Regenschirm-Proteste richten sich letztlich gegen eine Vereinnahmung der Wirtschaftshochburg durch Peking.

Seit Wochen auf der Straße: Hongkongs Regenschirm-Proteste richten sich letztlich gegen eine Vereinnahmung der Wirtschaftshochburg durch Peking.

(Foto: REUTERS)

Die Proteste gegen das neue Wahlgesetz in Hongkong schlagen um in offene Gewalt. Nur mit Mühe können Sicherheitskräfte eine wütende Masse von einer Besetzung des Parlaments der früheren britischen Kronkolonie abhalten.

Nach fast achtwöchigen Protesten haben Demonstranten in Hongkong vergeblich versucht, das Parlamentsgebäude zu besetzen. Die Polizei setzte am frühen Mittwochmorgen nach eigenen Angaben Pfefferspray ein, um Eindringlinge vom Legislativrat, Hongkongs Parlament, zurückzudrängen.

Augenzeugen zufolge versuchten Demonstranten, Glasscheiben und Türen zu zertrümmern, um in das Gebäude zu gelangen. Beamte nahmen vier Männer im Alter von 18 bis 24 Jahren unter anderem wegen Sachbeschädigung fest. Drei Polizisten wurden demnach verletzt und im Krankenhaus behandelt.

In der Nacht zuvor hatte die Polizei mit einem massiven Aufgebot damit begonnen, Straßensperren am wichtigsten Lager der Demonstranten auf der Insel Hongkong zu räumen. Ein Gericht hatte die Räumung angeordnet.

China stellt die Kandidaten

Zuletzt harrten noch mehrere Hundert Aktivisten am Protestlager in Admiralty nahe des Regierungssitzes aus. Die Proteste hatten sich an den Plänen Chinas entzündet, 2017 zwar erstmals eine direkte Wahl in Hongkong zu erlauben, den Wählern aber eine freie Nominierung der Kandidaten zu verweigern.

Beobachter sehen darin einen Versuch der Machthaber in Peking, den Spielraum der demokratischen Kräfte in der Finanz- und Wirtschaftsmetropole einzuschränken. Seit Rückgabe der ehemaligen britischen Kronkolonie 1997 an China wird Hongkong als eigenes Territorium autonom regiert.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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