Ersatzkassen legen nach Neuer Beitragsschub erwartet
19.11.2002, 13:35 UhrWegen der Reform des Arbeitsmarktes und des Gesundheits-Sparpakets der Bundesregierung drohen den gesetzlich Krankenversicherten im kommenden Jahr weitere Beitragserhöhungen. " Die Krankenkassen werden die zusätzlichen Belastungen nicht ohne Beitragserhöhungen schultern können", sagte der Vorsitzende des Ersatzkassen-Verbandes (VdAK), Herbert Rebscher, der "Berliner Zeitung".
Rebscher bezifferte die Mehr-Belastungen auf 1,5 Mrd. Euro. Allein die von der Regierung geplante Absenkung der Krankenversicherungsbeiträge für Bezieher von Arbeitslosenhilfe koste die Krankenkassen 900 Mio. Euro.
Rebscher beklagte, dass schon seit Jahren finanzielle Lasten zunehmend auf die Krankenkassen abgewälzt werden. "Allein von 1995 bis 2003 führte die Verschiebung zu finanziellen Ausfällen in Höhe von 30 Mrd. Euro", sagte der Verbandschef. Ohne diese Belastungen hätten die Krankenkassen "ihre Beitragssätze in diesem Zeitraum stabil halten können".
Der Durchschnittsbeitragssatz der gesetzlichen Krankenkassen lag 1995 bei 13,5 Prozent, wie die Zeitung berichtet. Heute betrage er 14 Prozent. Für den kommenden Jahreswechsel rechnen viele Experten mit einem Anstieg des Beitragssatzes auf bis zu 14,4 Prozent.
Die Ersatzkrankenkassen beklagten auch, dass nur gesetzlich Krankenversicherte durch die Auswirkungen der aktuellen Maßnahmen belastet werden. "Es ist eine Zumutung, dass privat Krankenversicherte keinen finanziellen Beitrag zur Reform des Arbeitsmarktes leisten müssen", sagte Rebscher. Das sei schon deshalb nicht nachzuvollziehen, da diese oftmals über hohe Einkommen verfügten.
Quelle: ntv.de