Politik

Algerien lehnt Überführung ab Niemand will Merah bestatten

Er tötet sieben Menschen, dann überwältigen Elitepolizisten den Attentäter von Toulouse nach 32-stündiger Belagerung. Doch jetzt will keiner Mohamed Merah bestatten. Algerien lehnt die Überführung der Leiche im letzten Moment ab. Und auch in Frankreich gibt es Vorbehalte.

Sollte ursprünglich in der algerischen Region Médéa bestattet werden: der Toulouse-Attenäter Mohamed Merah.

Sollte ursprünglich in der algerischen Region Médéa bestattet werden: der Toulouse-Attenäter Mohamed Merah.

(Foto: Reuters)

Der Attentäter von Toulouse, Mohamed Merah, soll nun doch in Frankreich und nicht in Algerien bestattet werden. Der algerische Staat habe es in letzter Minute aus "Sicherheitsgründen" abgelehnt, dass Merah auf seinem Gebiet begraben werde, sagte ein Vertreter der Großen Moschee von Paris, Abdallah Zekri. Merah, der vor einer Woche von Elitepolizisten erschossen worden war, solle nun in den nächsten 24 Stunden in Toulouse bestattet werden.

Die Mutter von Merah hatte sich für eine Bestattung in Algerien eingesetzt, wo der Vater lebt. Zuletzt hatte es geheißen, Merahs Leichnam werde nach Algerien überführt. Mohammed Merah sollte in der Region Médéa rund 80 Kilometer südlich der Hauptstadt Algier bestattet werden. Aus der Gegend stammt sein Vater, der sich 1994 von der Mutter getrennt hatte.

"Die Familie ist enttäuscht, aber zugleich versteht sie es", sagte Zekri. Nach seinen Angaben soll der algerischstämmige Franzose Merah nun voraussichtlich im muslimischen Teil des Friedhofs von Cornebarrieu in seiner Heimatstadt Toulouse bestattet werden.

Am Wochenende war berichtet worden, in Frankeih bestehe die Angst, dass Merahs Grab geschändet oder zu einer Pilgerstätte für Islamisten werden könnte.

Merah hatte bei drei Attentaten im Raum Toulouse insgesamt sieben Menschen erschossen, darunter drei Kinder und einen Lehrer vor einer jüdischen Schule. Er wurde kurz darauf von Elitepolizisten in seiner Wohnung umstellt und dort dann erschossen. Der 23-Jährige hatte sich als Mitglied des islamistischen Terrornetzwerkes Al-Kaida bezeichnet.

Quelle: ntv.de, AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen