Politik

Kein Ende der Abgänge Noch ein Trump-Berater tritt zurück

Trumps Berater Carl Icahn wirft das Handtuch.

Trumps Berater Carl Icahn wirft das Handtuch.

(Foto: REUTERS)

Schwund allerorten: Schon wieder verlässt ein einflussreicher Berater von US-Präsident Trump seinen Posten. Diesmal handelt es sich um einen milliardenschweren Investor.

US-Präsident Donald Trump hat erneut einen einflussreichen Berater verloren: Der milliardenschwere Investor Carl Icahn teilte seinen Rücktritt als Trumps Sonderberater für Deregulierung mit. Anders als viele andere ausgeschiedene Berater des Präsidenten verwies der 81-Jährige dabei allerdings nicht auf Trumps Umgang mit einem Aufmarsch von Rechtsextremen in Charlottesville im Bundesstaat Virginia.

Stattdessen erklärte Icahn, dass der US-Senat mit Neomi Rao inzwischen eine offizielle Regulierungsbeauftragte eingesetzt habe. Er wolle nicht, dass eine Kontroverse über seine Rolle Trump schade oder Raos Arbeit behindere. Auch wolle er nicht in die Fänge der Parteipolitik geraten, heißt es in Icahns Stellungnahme. Der Investor legte in dem an Trump gerichteten Brief Wert auf die Feststellung: "Ich hatte niemals eine formale Position in Ihrer Administration inne und nahm auch keine Rolle im Politikbetrieb ein."

Icahn war wiederholt vorgeworfen worden, er stehe in einem Interessenkonflikt, weil seine Empfehlungen positiv für seine eigenen Geschäfte sein könnten. Verbraucherschützer hatten gefordert, Icahns Rolle zu überprüfen. Der Unternehmer und Milliardär hatte Trump früh unterstützt und gilt als Vertrauter des Präsidenten.

Rücktrittswelle von Beratern

Am Mittwoch hatte Trump nach einer Rücktrittswelle seiner Berater zwei Beratungsgremien zu Fragen der Wirtschaftspolitik kurzerhand aufgelöst. Zuvor hatte der Chef des Pharmakonzerns Merck, Kenneth Frazier, sein Ausscheiden aus dem Industriebeirat bekannt gegeben. Andere Firmenchefs folgten Fraziers Beispiel.

Sie protestierten damit gegen Trumps Haltung zum Aufmarsch hunderter weißer Rassisten und Rechtsextremisten am Samstag vergangener Woche in Charlottesville im US-Bundesstaat Virginia. Eine 32-jährige Gegendemonstrantin wurde getötet, als ein 20-jähriger Neonazi sein Auto offenbar absichtlich in eine Gruppe von Gegnern des Aufmarschs steuerte. Trump sprach wiederholt von "Gewalt auf vielen Seiten" und stellte damit die Gegendemonstranten auf eine Stufe mit den Rechtsextremisten.

Am Freitag feuerte Trump mit Steve Bannon zudem seinen umstrittensten Berater im Weißen Haus. Bannon hatte sich immer wieder Gefechte mit gemäßigten Vertretern im Regierungsapparat geliefert. Er befürwortet in der Wirtschaftspolitik einen nationalistischen Kurs und war eine der treibenden Kräfte hinter dem Einreisestopp für Bürger aus muslimischen Staaten.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa/AFP/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen