Politik

Israelische Zeitrechnung Noch sechs Monate für Arafat

Der israelische Generalstab erwartet, dass Palästinenserpräsident Jassir Arafat innerhalb der kommenden sechs Monate ohne direkte Einwirkung Israels seine Macht verliert. Wie die Tageszeitung "Haaretz" berichtet, ist die Armee zu dem Schluss gekommen, dass Israel nicht direkt intervenieren muss, um den PLO-Chef des Landes zu verweisen.

Arafats Prestige sei durch die bisherige Politik Israels und durch die kürzliche Rede von US-Präsident George W. Bush so beschädigt worden, dass er seine unblutige Ablösung durch eine neue politische Führung nicht mehr verhindern könne.

Arafat, der unter starkem Druck zur Erneuerung des palästinensischen Regierungssystems steht, soll inzwischen den bisherigen Geheimdienstchef Taufik Tiraui entlassen haben. Dies hatte Israel gefordert. Die Entlassung des Chefs der Sicherheitspolizei im Westjordanland, Dschibril Radschub, hatte am Wochenende zu öffentlichen Protesten geführt.

Trotz der andauernden Besetzung von Teilen des Westjordanlandes ist die israelische Polizei erneut in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden. Der Grund ist eine aktuelle Terrorwarnung. Nach Angaben des israelischen Rundfunks sollen zwei palästinensische Selbstmordattentäter bereits in Israel zu einem Anschlag unterwegs sein. Bei ihren Militäraktionen in den Palästinensergebieten hat die israelische Armee allein in den Monaten April und Mai mehr als 1.000 Palästinenser verhaftet, die Mitglieder militanter Organisationen sein sollen. Derzeit sind rund 1.800 Palästinenser in Israel inhaftiert.

Quelle: ntv.de

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