Politik

Umstrittenes Manöver Südkoreas Norden feuert mit Artillerie

Fünf Tage lang übt Südkorea im Gelben Meer die Abwehr feindlicher U-Boote. Der kommunistische Norden reagiert mit Provokation: Über 100 Artilleriegranaten schlagen nahe der Grenze ein. Das Verteidigungsministerium in Seoul versetzt die Marine Südkoreas in Alarmbereitschaft.

Nordkoreanische Artillerie feuerte Geschosse ins Gelbe Meer.

Nordkoreanische Artillerie feuerte Geschosse ins Gelbe Meer.

(Foto: dpa)

Nordkorea hat mit Artilleriesalven Richtung Süden die Spannungen auf der geteilten koreanischen Halbinsel weiter erhöht. Die südkoreanische Armee bestätigte Fernsehberichte, nach denen die Geschosse in nordkoreanischen Hoheitsgewässern in der Nähe der gemeinsamen Grenze einschlugen. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Seoul feuerten die nordkoreanischen Einheiten im Gelben Meer rund 110 Granaten ab. "Unsere Marine wurde in Alarmbereitschaft versetzt, um die Bewegungen der nordkoreanischen Truppen zu verfolgen", sagte ein Sprecher des Ministeriums.

Seit dem Untergang eines südkoreanischen Kriegsschiffs und mehrerer Manöver ist die Lage auf der Halbinsel gespannt. Der Süden wirft Nordkorea vor, die Korvette "Cheonan" versenkt zu haben, was die kommunistische Führung in Pjöngjang bestreitet.

Machtdemonstration Pjöngjangs

Zudem hat Südkorea über die vergangenen Tage sein bislang größtes Militärmanöver abgehalten. Die Streitkräfte des Landes hatten Mitte vergangener Woche mit den Übungen zur Abwehr von U-Booten begonnen. Seoul hatte sich Provokationen des Nordens während der fünftägigen Übung verbeten. Der Abschuss nordkoreanischer Granaten wurde daher als deutliche Machtdemonstration Pjöngjangs gewertet.

Die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen den beiden Ländern wurden durch die Beschlagnahmung eines südkoreanischen Fischkutters durch Nordkorea am Wochenende zusätzlich belastet. Seoul forderte erneut die Freilassung des Schiffes und der Crew.

Am Dienstag ist auf Wunsch des Nordens ein Treffen der Waffenstillstandskommission in Panmunjong geplant. Es ist das vierte Gespräch der Runde in diesem Jahr. Offiziell herrscht zwischen Nord- und Südkorea noch immer Krieg.

Quelle: ntv.de, AFP/rts

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