Sanktionen könnten wegfallen Nordkorea und Japan nähern sich an
03.07.2014, 07:22 Uhr
Die Entführungsfälle sind bis heute ein wunder Punkt in den nordkoreanisch-japanischen Beziehungen.
(Foto: REUTERS)
In den 70er und 80er Jahren entführte Nordkorea Dutzende Japaner, um deren Verhaltensweisen für Spionagezwecke zu studieren. Diese bis heute oft ungeklärten Fälle will Pjöngjang jetzt untersuchen lassen - und darf im Gegenzug auf Reiseerleichterungen hoffen.
Japan will einen Teil seiner Sanktionen gegen Nordkorea aufheben. Das gab der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe bekannt. Man habe sich zu diesem Schritt entschlossen, da Pjöngjang nun die Fälle von Entführungen von Japanern durch nordkoreanische Agenten in den 70er und 80er Jahren neu untersuchen werde.
Nordkorea werde das hierfür vorgesehene Gremium mit Leuten besetzen, die ausreichend Machtbefugnisse hätten. Es werde am Freitag benannt, sagte ein Sprecher. Sobald die Nachforschungen beginnen, will Japan seine Sanktionen lockern.
Für Tokio ist die Frage der Entführungen eines der größten Hindernisse für eine Normalisierung der Beziehungen. Die Verschleppten sollten Spionen Pjöngjangs beibringen, Japanisch zu sprechen, und ihnen helfen, sich wie Japaner zu verhalten.
Nordkorea will die Fälle nun offenbar unter Führung von Mitgliedern der nationalen Verteidigungskommission und Abteilung für Staatssicherheit neu aufrollen. Japan ist im Gegenzug unter anderem bereit, Bürger aus Nordkorea wieder ins Land zu lassen. Das allgemeine Handelsverbot soll aber laut Medienberichten vorerst weiter beibehalten werden.
Quelle: ntv.de, jog/dpa