US-Manöver vor Südkoreas Küste Nordkorea warnt vor "Katastrophe"
08.10.2013, 05:30 Uhr
(Foto: REUTERS)
Das diplomatische Tauwetter zwischen den USA und Nordkorea scheint beendet, der Ton wird wieder frostiger. Vor einer geplanten Übung der USA vor Südkorea kündigt Pjöngjang eine "schreckliche Katastrophe" an, sollten sich zu viele Soldaten dem Norden nähern.
Vor einem Militärmanöver Südkoreas, Japans und der USA hat Nordkorea seine Truppen in Alarmbereitschaft versetzt und erneut scharfe Drohungen ausgesprochen. Nordkorea wirft den USA, Japan und Südkorea vor, mit Manövern in der Region eine Invasion des Landes vorzubereiten.
Die Führung in Pjöngjang warnte Washington, je mehr US-Soldaten sich dem Norden näherten, desto wahrscheinlicher sei es, dass sie "unvorhersehbare Unglücke provozieren". Die Vereinigten Staaten würden für eine "schreckliche Katastrophe" verantwortlich gemacht werden, die dann ihren "imperialistischen Streitkräften der Aggression" widerfahren werde, hieß es in der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA.
Wetter könnte Start der Übung beeinflussen
Ein Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums erklärte, bei dem bevorstehenden Manöver handele es sich um eine "jährliche Such- und Rettungsübung". Wegen eines Taifuns war allerdings nicht ausgeschlossen, dass der für Dienstag geplante Beginn verschoben werden musste. Die Übung soll drei Tage dauern.
Vergangene Woche hatten die USA und Südkorea ein neues Verteidigungsabkommen unterzeichnet, das als Antwort auf einen nordkoreanischen Atomtest im Februar verstanden wurde. Der neue strategische Pakt erweitere Südkoreas nukleare Abschreckung, sagte US-Verteidigungsminister Chuck Hagel. Nach seinen Angaben schließt er aber auch die Bedrohung Südkoreas durch nordkoreanische Chemiewaffen ein. Hagel bekräftigte die Rolle der USA als Schutzmacht. Die Vereinigten Staaten sind mit 28.500 Soldaten in Südkorea vertreten.
Der dritte nordkoreanische Atomversuch hatte für monatelange militärische Spannungen in der Region gesorgt. Inzwischen hat sich die Lage wieder entspannt, doch das Misstrauen Washingtons und Seouls ist geblieben, zumal eine Analyse von Satellitenaufnahmen darauf hinweist, dass Nordkorea seine Produktion von waffenfähigem spaltbaren Material weiter erhöht hat. Nach Angaben südkoreanischer Verteidigungsexperten könnte Nordkorea außerdem bis zu 5000 Tonnen Chemiewaffen horten - das entspricht dem Fünffachen des syrischen Arsenals.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa