11 Beobachter treffen in Donezk ein OSZE-Team wieder aufgetaucht
28.05.2014, 20:43 Uhr
Mit solchen Autos sind die Beobachter in der Ukraine unterwegs.
(Foto: REUTERS)
Der Osten der Ukraine ist auch für neutrale Beobachter ein gefährliches Pflaster. Wieder verliert die OSZE den Kontakt zu einem ihrer Teams. Doch dann gibt die Organisation Entwarnung.
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat für mehrere Stunden den Kontakt zu einem weiteren Beobachterteam im Osten der Ukraine verloren. Die elf Mitarbeiter seien am Abend wieder in Donezk eingetroffen, teilte die OSZE in Wien mit. Am Mittag war die Verbindung zu dem Team abgebrochen. Das Schicksal der seit Dienstag vermissten OSZE-Beobachter ist weiterhin ungeklärt.
Das Team, zu dem der Kontakt gegen Mittwochmittag abbrach, war den OSZE-Angaben zufolge mit drei Fahrzeugen von Donezk nach Dnepropetrowsk unterwegs. "Die Beobachter wurden an einer Straßensperre in Marinka aufgehalten", teilte die OSZE mit. Dort seien sie festgehalten worden. Um 19 Uhr seien die Beobachter dann nach Donezk zurückkehrt. Zu dem Team zählten demnach zwei Bulgaren und jeweils ein Mitglied aus Österreich, den Niederlanden, Finnland, Italien, Norwegen, Polen, Russland, der Slowakei und den USA.
"Aus Russland gelenkte Terroristen"
Der ukrainische Ministerpräsident Arseni Jazenjuk hatte zuvor Russland beschuldigt, für das Verschwinden einer Gruppe internationaler Beobachter am Dienstag bei Donezk mitverantwortlich zu sein. "Soweit wir sehen, sind es aus Russland gelenkte Terroristen, die sie gefangen genommen haben", sagte Jazenjuk dem ZDF. Der Ministerpräsident forderte Russland auf, sich von den Separatisten zu distanzieren und für eine Freilassung der OSZE-Beobachter einzusetzen.
Die Gruppe mit je einem Vertreter aus der Schweiz, Dänemark, Estland und der Türkei war demnach östlich der Stadt Donezk auf einem Routineeinsatz in einen Kontrollposten geraten. Seitdem gibt es keinen Kontakt mehr zu dem Team. Etwaige Entführer haben sich aber noch nicht gemeldet.
Der dänische Entwicklungshilfeminister Mogens Jensen hatte am Dienstag erklärt, die vierköpfige Gruppe sei seinem Wissen nach von bewaffneten prorussischen Kräften entführt worden. Ein westlicher Diplomat bei der OSZE sprach von einer "beängstigenden Lage". In der Ostukraine hatten Separatisten Ende April mehrere Militärbeobachter der OSZE als Geiseln genommen. Das Team, dem auch vier Deutsche angehörten, wurde nach rund einer Woche freigelassen.
Quelle: ntv.de, vpe/AFP/dpa/rts