Politik

New York Times empfiehlt "Obama for President"

Knapp zwei Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl bekommt der demokratische Kandidat Barack Obama weiter Rückenwind. Die renommierte "New York Times" gab eine Wahlempfehlung für den Senator von Illinois ab.

Nach dem ehemaligen republikanischen Außenminister Colin Powell sagte auch der frühere Sprecher von Präsident George W. Bush, Scott McClellan, dem Demokraten in einem CNN-Interview seine Unterstützung zu.

Laut einer neuen Umfrage im Auftrag von "New York Times" und dem Fernsehsender CBS sank Obamas Vorsprung in der Wählergunst aber leicht auf 13 Prozentpunkte vor seinem republikanischen Gegner John McCain.

Der Umfrage zufolge wollen 52 Prozent der US-Wähler für Obama stimmen, 39 Prozent für McCain. Damit schrumpfte Obamas Vorsprung im Vergleich zur Vorwoche um einen Prozent. Bemerkenswert war demnach der deutlich geringere Rückhalt des Demokraten bei den nicht parteilich gebundenen Wählern. Hier sank sein Vorsprung gegenüber McCain um zwölf Prozentpunkte auf 45 Prozent Zustimmung gegenüber 39 Prozent für den Republikaner. Laut einer Umfrage der Quinnipac University sank Obamas Vorsprung in den Schlüsselstaaten Florida und Pennsylvania im Vergleich zum Monatsanfang leicht, in Ohio baute er seinen Vorsprung hingegen aus.

"Er ist der Richtige"

Obama habe während des langen und harten Wahlkampfs "bewiesen, dass er die richtige Wahl als 44. Präsident der Vereinigten Staaten ist", heißt es in einem Leitartikel der NYT-Freitagsausgabe mit dem Titel "Barack Obama for President".

"Wir glauben, dass er den Willen und die Fähigkeit besitzt, den breiten politischen Konsens zu schmieden, der wesentlich für das Finden von Lösungen für die Probleme des Landes ist", schreibt die Zeitung, die sich bei den Vorwahlen der Demokraten auf die Seite von Hillary Clinton geschlagen hatte.

Die NYT stellte nicht nur Bush ein schlechtes Zeugnis aus, sondern auch McCain, den sie bei den Vorwahlen der Republikaner unterstützt hatte. Er habe einen "Wahlkampf der parteiischen Spaltung, des Klassenkampfs und sogar mit Andeutungen von Rassismus" geführt. Mit der Gouverneurin von Alaska, Sarah Palin, habe er außerdem eine Vizekandidatin ausgewählt, die "offensichtlich ungeeignet" für das Amt sei. In den vergangenen Tagen hatten bereits andere renommierte Zeitungen wie "Washington Post", "Los Angeles Times", "Boston Globe" und "Chicago Tribune" empfohlen, bei der Wahl am 4. November für Obama zu stimmen.

Palin in Erklärungsnot

Weiter unter Druck geriet McCains Vizekandidatin. Nach der öffentlichen Empörung über den Kauf teurer Kleider und Schminke für sie legte die Bürgervereinigung CREW bei der Wahlkommission Beschwerde gegen die Ausgaben in Höhe von rund 150.000 Dollar ein. Zudem soll Palin am Freitag zum zweiten Mal zum Vorwurf des Amtsmissbrauchs im Zusammenhang mit der Entlassung eines Polizeibeamten befragt werden.

McCain plant Siegesfeier

McCain gab sich dennoch siegesgewiss. Er plane für den 4. November eine "Siegeswahlnacht" in seiner Heimatstadt Phoenix, teilte sein Wahlkampfbüro mit. McCain werde im Wahlkampf einen starken Schlussspurt hinlegen. Bei einem Wahlkampfauftritt in Ormond Beach in Florida warf McCain Obama erneut vor, er wolle die Steuern für einfache Bürger erhöhen. Obama setzte den Wahlkampf kurzzeitig aus, um seine kranke Großmutter Madelyn Dunham auf Hawaii zu besuchen.

Quelle: ntv.de

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