"Gott verdamme Amerika" Obama trennt sich von Pastor
15.03.2008, 15:13 UhrDer demokratische Präsidentschaftsbewerber Barack Obama hat sich von Äußerungen seines früheren Pastors distanziert, der unter anderem die USA für die Terroranschläge vom 11. September mitverantwortlich gemacht hatte. Obama nannte die Bemerkungen von Reverend Jeremiah Wright in mehreren Erklärungen "aufrührerisch, entsetzlich, unakzeptabel und unentschuldbar". Ein Sprecher teilte zudem mit, dass Wright nichts mehr mit Obamas Wahlkampf zu tun habe.
Wright habe einen "Feuersturm ausgelöst" mit "einigen aufrührerischen und erschreckenden Bemerkungen über unser Land, unsere Politik und meine politischen Gegner", schrieb Obama in einem Internet-Blog. Er selbst lehne jedoch jede Aussage ab, "die unser großartiges Land herabsetzt". Auch die Beleidigung einzelner Menschen habe kein Platz in der öffentlichen Debatte, betonte Obama. Der Senator betonte, er habe Pastor Jeremiah Wright um geistlichen Beistand und nicht um politischen Rat gebeten.
Der US-Fernsehsender ABC fand nach eigenen Angaben dutzende Aussagen in Wrights Predigten, in denen er die USA schlecht machte. So habe der Geistliche mit Blick auf die "weniger als menschliche Behandlung" der schwarzen Bevölkerung in den USA gesagt, es müsse nicht heißen "Gott segne Amerika", sondern "Gott verfluche Amerika".
Kurz nach den Anschlägen vom 11. September in New York und Washington hatte Wright den Berichten zufolge gesagt, dies sei die Rache für den US-Terrorismus. "Wir haben Hiroshima bombardiert, wir haben Nagasaki bombardiert, und wir vernichteten mit Atomwaffen deutlich mehr als die Tausenden in New York und im Pentagon", sagte der Pastor.
Wright war lange Jahre Pastor der Trinity United Church of Christ in Chicago, einer Gemeinde, der Obama angehört. Von dem Geistlichen stammt unter anderem die Formulierung "Hoffnung wagen", die zum Titel eines Obama-Buches und zu einem Leitgedanken seines Wahlkampfes wurde.
Quelle: ntv.de