Politik

Folterlager Abu Ghraib Opfer reichen in USA Klage ein

Wegen Folter im berüchtigten Gefangenenlager Abu Ghraib haben vier Iraker Klagen gegen ihre mutmaßlichen Peiniger vor US-Gerichten angekündigt. Die Klagen beträfen zwei Angestellte der privaten US-Sicherheitsfirma CACI International und einen Übersetzer, der für die Agentur L3 arbeitete, sagte Klägeranwalt William F. Gould.

Vor Gericht solle bewiesen werden, "dass diese Leute in Abu Ghraib waren" und dort seine Mandanten im Rahmen einer "Verschwörung" gefoltert hätten, sagte Gould. Einer der Kläger, der 49-jährige Suhail Nadschim Abdullah el-Schumari, sagte, er hoffe, dass es in den USA Menschen gebe, "die uns unsere Würde und Integrität zurückgeben wollen".

El-Schumari war ab November 2003 gut ein Jahr lang in Abu Ghraib gefangen gehalten worden. Nach eigenen Aussagen wurde er mit Elektroschocks gefoltert, musste mitten im Winter eine Nacht in der Dusche verbringen und wurde nackt und gefesselt in eine Zelle mit weiblichen Gefangenen gebracht.

Der 39-jährige Sa'adon Ali Hamid el-Ogaidi, der von November 2003 bis Dezember 2004 in Abu Ghraib einsaß, wurde nach eigenen Angaben von den Aufsehern an Gitterstäbe gefesselt und geschlagen. Der 39-jährige Abdwihed Towfek el-Tai klagt, er sei nach seiner Festnahme 2003 in Abu Ghraib mit Eisenstangen geschlagen worden. Zudem habe er so viel Wasser trinken müssen, bis er Blut erbrach, da er durch das Abbinden seines Penis am Wasserlassen gehindert wurde.

Die Folterungen in Abu Ghraib waren 2004 durch die Veröffentlichung von Fotos publik geworden, die weltweit Empörung auslösten. Wegen der Vergehen wurden elf US-Soldaten mit Mannschaftsdienstgraden zu Strafen bis zu zehn Jahren Haft verurteilt. Gegen CACI und L3 wurden bereits im November und Mai vor US-Gerichten Verfahren wegen Beteiligung an Folter in Abu Ghraib eingeleitet worden.

Quelle: ntv.de

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