Politik

Präsidentenwahl in Kenia Opposition akzeptiert Wahlergebnis nicht

Laut offiziellem Wahlergebnis gewann Odinga rund 44 Prozent der Stimmen.

Laut offiziellem Wahlergebnis gewann Odinga rund 44 Prozent der Stimmen.

(Foto: AP)

Auf 9000 Seiten legt Kenias Oppositionsführer Raila Odinga dar, warum er die Präsidentenwahl in der vergangenen Woche nicht anerkennt. Nun muss der Oberste Gerichtshof darüber entscheiden. Vor diesem ist Odinga schon einmal gescheitert.

Der kenianische Oppositionsführer Raila Odinga hat beim Obersten Gerichtshof Beschwerde gegen das Ergebnis der Präsidentenwahl eingelegt. Weniger als zwei Stunden vor Ablauf der Frist reichten Anwälte einen rund 9000-seitigen Schriftsatz ein, wie live im Fernsehen zu verfolgen war. Odinga zweifelt darin den Sieg von Amtsinhaber Uhuru Kenyatta an und spricht von kriminellen Hackern, die Wahlcomputer manipuliert haben.

Die sieben Richter haben nun zwei Wochen Zeit, ein Urteil zu fällen. Amtsinhaber Kenyatta war aus der Präsidentschaftswahl vom 11. August mit einem Stimmenanteil von mehr als 54 Prozent als eindeutiger Sieger hervorgegangen, Odinga kam auf gut 44 Prozent.

Kenyatta und Odinga sind seit langem verfeindet. Der Oppositionsführer, der zum wiederholten Mal für das Präsidentenamt kandidierte, hatte schon bei vorherigen Wahlen vergeblich den Sieg für sich beansprucht und etwa 2013 erfolglos das Wahlergebnis vor dem Obersten Gericht angefochten.

Die diesjährigen Wahlbetrugs-Vorwürfe haben das ostafrikanische Land in die tiefste politische Krise seit 2007 gestürzt. Damals hatte es nach einem knappen Wahlausgang und einem undurchsichtigen Abstimmungsprozess gewalttätige Auseinandersetzungen gegeben, bei denen mindestens 1100 Menschen getötet und mehr als 600.000 Menschen vertrieben wurden.

Quelle: ntv.de, lou/AFP

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