Politik

Sieg über Al-Kaida greifbar nah? Panetta will "mehr Druck"

Nur noch etwas mehr Druck: Leon Panetta hofft auf den Sieg über Al-Kaida.

Nur noch etwas mehr Druck: Leon Panetta hofft auf den Sieg über Al-Kaida.

(Foto: dpa)

Der neue US-Verteidigungsminister Panetta strotzt vor Optimismus: Ein Sieg über Al-Kaida sei in greifbarer Nähe, sagt er. Wenn die USA jetzt noch bis zu 20 Schlüsselfiguren aufspürten, wäre es das Ende der Terrororganisation. Schon jetzt seien die Terroristen "auf der Flucht". Allerdings sieht Panetta noch Gefahr aus dem Jemen.

Ein strategischer Sieg über das Terrornetzwerk ist nach Einschätzung des neuen US-Verteidigungsministers Leon Panetta in greifbare Nähe gerückt. Die USA hätten 10 bis 20 der Schlüsselfiguren der Al-Kaida-Führung in Pakistan, im Jemen und anderen Regionen identifiziert, sagte Panetta bei einem unangekündigten Besuch in Afghanistan. Würden sie aufgespürt, wäre das gleichbedeutend mit der Niederlage der Terrororganisation. Der neue Al-Kaida-Führer befinde sich wahrscheinlich in den schwer zugänglichen, von Pakistan verwalteten Stammesgebieten nahe Afghanistan.

Al-Sawahiri ist der neue starke Mann von Al-Kaida.

Al-Sawahiri ist der neue starke Mann von Al-Kaida.

(Foto: dpa)

Das Terrornetz sei nicht mehr in der Lage, Anschläge im Stile des 11. September 2001 auszuführen, so Panetta. "Sie sind auf der Flucht." Nach dem Tod von sei es nun an der Zeit, "maximalen Druck" auf die Extremisten auszuüben. Würden die Anstrengungen fortgesetzt, könne Al-Kaida als Bedrohung ausgemerzt werden. Panetta will sich den Angaben zufolge in Afghanistan mit US-Soldaten, Befehlshabern und dem afghanischen Präsidenten Hamid Karsai treffen.

Der frühere Chef des US-Geheimdienstes CIA deutete nach einem Bericht der "New York Times" an, dass er den Verbleib Al-Sawahiris bei Beratungen mit dem pakistanischen Geheimdienst ISI zur Sprache gebracht habe.

Zu der Frage, ob und welche Behörden in Pakistan etwas von Bin Ladens Aufenthalt in Abbottabad gewusst hätten, sagte der neue Pentagonchef, er habe "Verdachtsmomente, aber keinen schlagenden Beweis". Ein US-Kommando hatte Bin Laden beim Sturm seines Verstecks in Pakistan getötet.

Gefahr droht aus dem Jemen

Der neue Pentagonchef unterstrich derweil die Terrorgefahr, die den USA aus dem drohe. In dem arabischen Land liefen "eine Reihe Operationen des Verteidigungsministeriums und meiner früheren Behörde, die versuchen, sich auf diese Ziele zu konzentrieren."

Nach jahrelanger Suche getötet: Bin Laden.

Nach jahrelanger Suche getötet: Bin Laden.

(Foto: AP)

Der Ex-CIA-Chef hatte erst am 1. Juli sein Ministeramt angetreten. Unmittelbar danach hatte er angekündigt, Al-Kaida müsse "zerschlagen, entwaffnet und letztlich besiegt" werden. "Wir müssen eng mit unseren afghanischen und internationalen Partnern zusammenarbeiten, um zu garantieren, dass (das Land) nie wieder ein sicherer Rückzugsort für Al-Kaida wird."

Seine Pläne muss Panetta jedoch mit einer schrumpfenden Truppe am Hindukusch umsetzen. Bereits im Juli soll nach dem Willen von US-Präsident Barack Obama mit dem Abzug der ersten Soldaten begonnen werden - bis zum Jahresende sollen 10 000 Soldaten heimkehren. Spitzengeneräle haben Bedenken hinsichtlich des Rückzugsplans geäußert. Die Lage in Afghanistan sei dafür zu instabil ist.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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