Politik

Von der Leyens Job-Monitoring-System "Passende Zuwanderer" gesucht

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(Foto: picture alliance / dpa)

Das Bundesarbeitsministerium will für eine zielgerichtetere Zuwanderung ausländischer Fachkräfte den Bedarf einzelner Branchen besser erfassen. "Wir brauchen Einwanderer, die zu uns passen", sagte Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) der "Bild am Sonntag". "Ich bin für ein Kombi-Profil, das zusätzlich berücksichtigt, in welcher Branche, in welcher Region welche Fachkraft in drei Jahren fehlen wird. Solch ein Job-Monitoring-System bauen wir jetzt in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit, den Wirtschaftsverbänden und Gewerkschaften auf."

Ein Punktesystem für Zuwanderer nach Qualifikation, Alter und Deutschkenntnissen, wie es die FDP fordert, reiche allein nicht aus, sagte die Ministerin dem Blatt. Von der Leyen stellte sich zudem gegen den Koalitionspartner CSU, der eine stärkere Zuwanderung ablehnt. "Wir müssen alles tun, um unsere Arbeitslosen zu qualifizieren, aber nur damit allein können wir den Fachkräfteschwund mittelfristig nicht auffangen. Deshalb brauchen wir qualifizierte Zuwanderer, die auch für andere Arbeit schaffen", sagte von der Leyen.

Ohne Fachkräfte längere Arbeitszeiten

Wirtschaftsexperten rechnen wegen des zunehmenden Fachkräftemangels mit einem deutlichen Anstieg der Wochenarbeitszeit für Arbeitnehmer. Die Arbeitszeit könnte bis auf 45 Stunden pro Woche steigen, um den Mangel an Mitarbeitern auszugleichen, sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Klaus Zimmermann, der "Bild"-Zeitung. "Mittelfristig geht es nicht ohne längere Arbeitszeiten. 37,5- oder 38-Stunden-Wochen sind in jedem Fall vorbei." Vor allem in den exportorientierten Branchen wie Maschinen- und Anlagenbau aber auch in der Gesundheits- und der Pflegebranche werde es Bedarf nach längeren Arbeitszeiten geben.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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