Politik

Angriff auf Kirkuk scheitert Peschmerga erobern Ölfeld zurück

Der Angriff auf Kirkuk scheiterte - dafür besetzten die IS-Terroristen ein wichtiges Ölfeld.

Der Angriff auf Kirkuk scheiterte - dafür besetzten die IS-Terroristen ein wichtiges Ölfeld.

(Foto: REUTERS)

Die IS-Terroristen greifen die Millionenstadt Kirkuk an - und scheitern. Dafür gelingt ihnen zunächst die Eroberung eines der größten Ölfelder im Irak. Doch dann schlagen die kurdischen Peschmerga-Kämpfer zurück.

Kurdische Peschmerga-Kämpfer haben ein von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) erobertes Ölfeld im Nordirak wieder unter ihre Kontrolle gebracht. Das westlich von der Großstadt Kirkuk gelegene Ölfeld sei vollständig zurückerobert worden, sagte ein irakischer Sicherheitsbeamter. Dabei seien 40 IS-Kämpfer getötet worden. Von möglichen Opfern aufseiten der Peschmerga wurde zunächst nichts bekannt. Die Extremisten hatten das westlich von Kirkuk gelegene Ölfeld eingenommen und kurdische Peschmerga-Kämpfer von dort vertrieben, sagte ein Sicherheitsbeamter der lokalen Ölfirma. 24 Ölarbeiter seien zudem als Geiseln genommen worden.

Zuvor hatten Peschmerga-Kämpfer am Freitagmorgen einen Überraschungsangriff auf Kirkuk selbst vereiteln können. Nach Angaben aus Kreisen der Kurdenkämpfer wurden bei dem Angriff ein Brigadegeneral der Peschmerga sowie fünf weitere Soldaten getötet. Mindestens 40 kurdische Kämpfer seien verletzt worden. Nach Angaben des kurdischen Nachrichtenportals "Rudaw" waren auch mindestens drei IS-Milizionäre getötet worden. Die Miliz habe die Stadt von drei Fronten angegriffen.

Kirkuk mit etwa einer Million überwiegend kurdischen Einwohnern ist ein Zentrum der irakischen Erdölindustrie. Seit sich die irakische Armee im vergangenen Jahr angesichts der Angriffe des IS zurückgezogen hat, verteidigen kurdische Peschmerga-Einheiten die Stadt. Das zwischenzeitlich vom IS eroberte Feld im Westen Kirkuks befand sich seit Mitte Juni vergangenen Jahres unter dem Schutz der Peschmerga. Mit einem täglichen Ausstoß von 25.000 Barrel Öl gehöre es zu den größten Feldern des Landes. Beim derzeitigen Preis von rund 50 US-Dollar pro Barrel entspricht das täglichen Einnahmen von 1,25 Millionen US-Dollar pro Tag.

Giftgasexperte per Luftangriff getötet

Bei einem der jüngsten Angriffe sei es gelungen, einen Chemiewaffenexperten der Miliz zu töten, teilte das US-Kommando mit. Abu Malik, ein Giftgasexperte unter Ex-Diktator Saddam Hussein und späterer IS-Vertrauter, sei bei einem Luftangriff am 24. Januar in der Nähe von Mossul ums Leben gekommen. Sein Tod sei ein Schlag gegen die Produktion und den möglichen Einsatz von Chemiewaffen durch die IS-Terroristen.

Im Irak sowie in Syrien hat die IS-Miliz große Landstriche unter ihrer Kontrolle. Die im syrischen Bürgerkrieg erstarkten Extremisten hatten sich den jahrelangen Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten im Irak zunutze gemacht, die Millionenstadt Mossul erobert und waren weiter in Richtung Bagdad vormarschiert. Kurden und Iraker werden in ihrem Kampf gegen die Dschihadisten von einer internationalen Koalition mit Luftschlägen unterstützt.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa

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