Politik im Industriepark Pjöngjang missgestimmt
27.03.2008, 08:14 UhrDas kommunistische Nordkorea hat die südkoreanischen Beamten aus dem gemeinsamen Industriepark beider Länder in der grenznahen nordkoreanischen Stadt Kaesong ausgewiesen. Zur Begründung habe die nordkoreanische Seite ihr Missfallen an Bemerkungen des neuen südkoreanischen Vereinigungsministers Kim Ha Joong genannt, wonach Südkorea die Erweiterung des Gewerbekomplexes von der atomaren Abrüstung Nordkoreas abhängig machen wolle, teilte Kims Ministerium in Seoul mit.
Südkorea habe elf Beamte, die im innerkoreanischen Büro in Kaesong arbeiteten, nach Seoul zurückgeholt. Die Regierung bedauere den einseitigen Schritt, sagte ein Sprecher: "Die Verantwortung für die Folgen der Maßnahme trägt die nordkoreanische Seite." Der Industriekomplex, der als Folge des ersten innerkoreanischen Gipfeltreffens im Jahr 2000 eingerichtet wurde, gilt als deutlichstes Symbol der Annäherung in den vergangenen Jahren.
Ungeachtet des Vorfalls nahmen Vertreter beider Länder im Grenzort Panmunjom wie geplant neue Gespräche über technische Fragen der vereinbarten Energie- und Wirtschaftshilfen für Nordkorea auf, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete. Nordkorea hatte im Rahmen der sogenannten Sechs-Länder-Gespräche über ein Ende seines umstrittenen Atomprogramms zugesagt, seine Atomanlagen unbrauchbar zu machen und seine Nuklearaktivitäten zu enthüllen. Im Gegenzug erhält es umfangreiche Wirtschaftshilfe.
Quelle: ntv.de