Schlaganfall macht SPD-Mann nachdenklich Platzeck ist wieder da - für wie lange?
27.06.2013, 15:20 Uhr
Matthias Platzeck fiel eineinhalb Wochen gesundheitsbedingt aus.
(Foto: dpa)
Rund eineinhalb Wochen ist Brandenburgs Ministerpräsident Platzeck außer Gefecht. Schon wird spekuliert, ob und an wenn er sein Amt abgeben könnte. Der SPD-Mann selbst kehrt nun erst einmal wieder an die Potsdamer Regierungsspitze zurück. Wie es mittelfristig weitergehen soll, lässt Platzeck aber offen.
Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck ist nach seinem Schlaganfall an seinen Arbeitsplatz zurückgekehrt. Für wie lange er ihn wieder einnehmen wird, lässt der angeschlagene SPD-Mann allerdings offen. Zunächst will Platzeck wieder "komplett fit" werden, um sich dann mit den Ärzten zu beraten, wie viel er sich künftig zumuten kann.
Platzeck plant, sollte es sein Gesundheitszustand erforderlich machen, kürzer zu treten. Darüber, wie eine solche Entlastung aussehen könnte, machte der Landesvater bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach seinem Ausfall jedoch keine Angaben. Platzeck ist nicht nur Ministerpräsident Brandenburgs, sondern auch Vorsitzender des SPD-Landesverbandes und Aufsichtsratschef der BER-Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg.
Zuletzt hatte es Spekulationen darüber gegeben, ob Platzeck sein Amt aufgeben könnte. Laut Gerüchte erwägt der SPD-Fraktionschef im Bundestag, Frank-Walter Steinmeier, einen Wechsel nach Potsdam. Offiziell werden solche Pläne von den Sozialdemokraten jedoch dementiert.
Der Ministerpräsident sagte, er sei von seinem Vater geprägt, der als Arzt einen Zwölf-Stunden-Tag absolviert habe. Er habe "ein gewisses Pflichtgefühl eingeimpft bekommen". Zu seiner Pflichtauffassung gehöre indes auch, "dass man sich selbst zu prüfen hat - und zwar ganz nüchtern und sachlich - ob man jeweils in der Lage ist, diesem Amt und den damit verbundenen Aufgaben gerecht zu werden".
Platzeck dachte zunächst an Kreislaufschwäche
Mit Blick auf die möglichen Folgen seiner Erkrankung sagte Platzeck, derzeit bestehe "kein Anlass zu irgendwelchen hektischen Reaktionen". Er sei bis Herbst 2014 gewählt und im Amt, alles andere werde sich dann zeigen. "Wenn die Partei das will und ich gesundheitlich mich in der Lage fühle, dann werde ich 2014 gern wieder antreten", sagte Platzeck.
Platzeck hatte nach eigenen Angaben am Montag vergangener Woche einen leichten Schlaganfall erlitten und wurde einige Tage stationär behandelt. Nach dem Schlaganfall sei es ihm "wahrlich nicht gut" gegangen, sagte Platzeck nun. Er habe sich nach Problemen beim Sehen und Gehen zunächst mit dem Verdacht auf Kreislaufprobleme in die Klinik begeben. Mittlerweile gebe es nur noch geringe Probleme mit Koordination und Gleichgewicht.
In der kommenden Woche will der 59-Jährige einen dreiwöchigen Urlaub antreten, um dann noch mehr Sport als bislang zu treiben. Vor dem Schlaganfall sei er wöchentlich dreimal Joggen gegangen, habe mittags Salat mit Olivenöl gegessen und sei zudem "nicht direkt korpulent". Offenbar gebe es keine eindeutige Ableitung, was der Auslöser für den Schlaganfall sein könne, sagte Platzeck.
Quelle: ntv.de, jog/AFP