Nach Bomben in türkischer Grenzstadt Polizei nimmt Hauptverdächtigen fest
17.05.2013, 21:31 Uhr
Zwei Autobomben explodierten am vergangenen Samstag in der Stadt nahe der syrischen Grenze.
(Foto: AP)
Knapp eine Woche nach den Autobombenanschlägen in der südtürkischen Grenzprovinz Hatay ist einer der Hauptverdächtigen festgenommen worden. Der Mann sei bei dem Versuch gefasst worden, die Grenze nach Syrien zu überqueren, sagte Gouverneur Celalettin Lekesiz. Er werde verdächtigt, die Autos für den Doppelanschlag in Reyhanli vom vergangenen Samstag mit mindestens 51 Toten organisiert zu haben.
Drei weitere Verdächtige wurden nach einem Gerichtstermin ebenfalls inhaftiert. Nach zwei weiteren Verdächtigen wird noch gesucht. "Unsere Sicherheitskräfte sind ihnen auf der Spur, ich bin sicher, sie werden bald gefasst", sagte Lekesiz.
Alle Verdächtige sind Türken
Die Verdächtigen hätten alle die türkische Staatsbürgerschaft, berichtete die Zeitung "Hürriyet". Es seien keine Syrer unter den Festgenommenen.
Die türkischen Sicherheitskräfte stehen unter Verdacht, bei der Verhinderung der Anschläge versagt zu haben. Im Rahmen der Ermittlungen wurde der Polizeichef der Grenzstadt Reyhanli festgenommen. Er werde von Duygu Uzundurukan ersetzt, berichtete "Hürriyet".
Zwei mit Sprengstoff beladene Fahrzeuge waren am vergangenen Samstag vor dem Rathaus und der Post von Reyhanli explodiert. 51 Menschen wurden getötet, rund hundert weitere verletzt. Ankara sieht die syrische Führung hinter den Anschlägen. Den Verdächtigen wird vorgeworfen, sie würden von der syrischen Regierung unterstützt. Die Polizei habe Beweise für Treffen und Telefongespräche der mutmaßlichen Täter mit dem syrischen Geheimdienst, hieß es. Damaskus weist jegliche Verwicklung zurück.
Quelle: ntv.de, hah/AFP/dpa