Politik

Nach dem Lkw-Fund bei Wien Polizei verschärft Kontrollen in Passau

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Immer mehr Flüchtlinge kommen nach Deutschland, immer öfter über Südosteuropa - so wie es die 71 in einem Lastwagen tot aufgefundenen Menschen wollten. Die Polizei reagiert nun auf die Katastrophe und schickt mehr Einsatzkräfte an die deutsch-österreichische Grenze.

Als Reaktion auf die 71 toten Flüchtlinge in Österreich hat die bayerische Grenzpolizei ihre Kontrollen verschärft. Fahrzeuge, die mehr als 15 Personen befördern könnten, habe man dabei besonders im Blick, sagte ein Sprecher der Bundespolizei in Freyung. Wegen der zunehmenden Flüchtlingsströme über die Westbalkan-Route haben Bundes- und Landespolizei ihr Personal in den vergangenen Wochen zudem deutlich verstärkt. Allein die Bundespolizei in Freyung bei Passau wird durch 150 Einsatzkräfte aus ganz Deutschland unterstützt und registriert täglich bis zu 750 Flüchtlinge, wie der Sprecher weiter sagte. "Die Lage ist prekär."

Am Donnerstag hatte die österreichische Polizei auf der Autobahn 4 im Burgenland südöstlich von Wien in einem Lastwagen 71 Leichen entdeckt. Der Laster kam vermutlich aus Ungarn. Tausende Flüchtlinge versuchen täglich über Mazedonien, Serbien, Ungarn und Österreich nach Deutschland zu gelangen. Nach Deutschland führt die Route zumeist über Passau.

Schon mehr als 15.000 Flüchtlinge im August

Im August kamen nach Angaben der Polizeiinspektion Freyung bereits 15.200 illegal eingereiste Menschen über die österreichische Grenze nach Niederbayern, vor einem Jahr zählten die Beamten monatlich maximal 250 Flüchtlinge. Die örtliche Landespolizei unterstütze die Bundespolizei bei der Grenzsicherung und sammele wöchentlich bis zu 4000 Flüchtlinge auf, erklärte eine Sprecherin der Polizei Straubing.

Auch im Grenzgebiet zwischen Salzburg und Traunstein haben sich die Dienstellen mit Bereitschaftspolizisten verstärkt. Sie zählten täglich 300 bis 600 Flüchtlinge, berichtete die Landespolizei in Rosenheim. Die Bundespolizei in Rosenheim kontrolliert die Züge, die über die Grenze nach Deutschland kommen, und hat sich ebenfalls personell verstärkt sowie seine Dienststelle ausgebaut. Etwa 140 Beamte nehmen nach Angaben der Bundespolizei täglich bis zu 300 Neuankömmlinge am Bahnhof in Rosenheim in Empfang.

Quelle: ntv.de, vpe/AFP

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