Politik

Routinekontrolle nahe Ferguson Polizist erschießt schwarzen Teenager

328B3000710D9A23.jpg5740905892714051956.jpg

Seit Wochen treiben Fälle von Polizeigewalt gegen Schwarze wütende Demonstranten in den USA auf die Straße. Nun stirbt erneut ein schwarzer Teenager - erschossen von einem Polizisten. Es kommt zu Zusammenstößen zwischen Bürgern und Ordnungshütern.

Bei einem Polizeieinsatz unweit der US-Stadt Ferguson im Bundesstaat Missouri hat ein Beamter einen verdächtigen schwarzen Teenager erschossen. Britische Medien sprechen von einem schwarzen 18-Jährigen Jungen.

Zu den Schüssen sei es am späten Dienstagabend vor einer Tankstelle in Berkeley gekommen, teilte die Polizei auf Facebook mit. Bei einer Routinekontrolle seien Polizeibeamte auf zwei Männer gestoßen, von denen einer eine Waffe auf die Polizisten gerichtet habe. Der Beamte habe in Notwehr gehandelt und mehrere Schüsse abgegeben. Er habe "Angst um sein Leben" gehabt.

Der zweite Mann sei geflüchtet. Eine Untersuchung sei eingeleitet worden, nach ihm wird gefahndet. Schon kurz nach dem tödlichen Schuss versammelten sich 60 bis 100 Menschen an der Tankstelle, um zu protestieren. Es kam zu Schlägereien und Festnahmen. In den sozialen Netzwerken verbreitet sich der Vorfall in Berkeley unter dem Hashtag #AntonioMartin.

Rassistische Schmähgesänge?

Derweil ermittelt die Polizei von Los Angeles gegen eigene Beamte wegen eines rassistischen Schmähgesangs. Ein Polizeisprecher bestätigte den Vorgang. Die Prominenten-Website "TMZ hatte zuvor von einem Video berichtete, das bei einer von einem Ex-Polizisten organisierten Feier aufgenommen worden sei. Darauf sind rassistische Gesänge zu hören, die sich gegen den von Polizisten getöteten Schwarzen Michael Brown richten. Der unbewaffnete Teenager Brown war Anfang August in der Stadt Ferguson erschossen worden.

In dem Song heißt es laut "TMZ" unter anderem "Sein Hirn ist auf dem Boden verteilt". Der frühere Bundespolizist und Privatdetektiv Gary Fishell habe die "Parodie" vor etwa 50 Gästen bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung vorgetragen, die von dem pensionierten Polizisten Joe Myers organisiert worden sei. Der Polizeisprecher sagte AFP, es handele sich um einen 2007 aus dem Polizeidienst ausgeschiedenen Kollegen. Die Vorermittlungen sollten klären, ob an der Veranstaltung aktiv im Dienst stehende Kollegen teilgenommen hätten.

Der 18-jährige Brown wurde Anfang August in der Vorstadt von St. Louis von einem weißen Polizisten erschossen, obwohl er unbewaffnet war. Trotzdem muss sich der Polizist nicht vor Gericht verantworten. Neben Browns Tod hatten mehrere Todesfälle Schwarzer durch Polizeigewalt in den USA zuletzt für Empörung gesorgt und zu landesweiten Massenprotesten geführt, bei denen eine grundlegende Justizreform gefordert wurde.

Quelle: ntv.de, dsi/dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen