Politik

Erfolglose Kämpfe Poroschenko entlässt hochrangigen Militär

Poroschenko bei einem Besuch der ukrainischen Truppen in Mariupol.

Poroschenko bei einem Besuch der ukrainischen Truppen in Mariupol.

(Foto: imago/ITAR-TASS)

Richtig erfolgreich ist die ukrainische Armee nicht im Kampf gegen die Separatisten im Osten des Landes. Präsident Poroschenko reagiert nun mit der Entlassung des Chefs der Militäraufklärung - und telefoniert noch einmal mit Russlands Präsident Putin.

Nach Niederlagen der ukrainischen Regierungstruppen im Kampf gegen die Separatisten in der Ostukraine hat Präsident Petro Poroschenko den Chef der Militäraufklärung, Generaloberst Sergej Gmysa, entlassen. Das teilte die Präsidialkanzlei in Kiew mit. Gmysa war von Poroschenkos umstrittenem Vorgänger Viktor Janukowitsch im August 2010 ernannt worden.

Die prorussischen Aufständischen hatten am ukrainischen Unabhängigkeitstag am 24. August 2014 die Armee mit einer Offensive überrascht. Nach schweren Verlusten der Regierungseinheiten vereinbarten die Konfliktparteien am Freitag eine unbefristete Feuerpause, die aber brüchig ist.

Der russische Präsident Wladimir Putin bekräftigte indes seine Bereitschaft zu einer friedlichen Beilegung der Ukraine-Krise bekräftigt. Wie der Kreml mitteilte, sicherte Putin Poroschenko bei einem erneuten Telefonat zu, weiterhin dabei zu helfen, eine "friedliche Lösung" zu finden. Die Einhaltung einer dauerhaften Waffenruhe sei dabei im Interesse beider Seiten.

Seit Beginn der Feuerpause wurden nach Angaben des Sicherheitsrats in Kiew mindestens fünf Soldaten getötet und 33 verletzt. Auf dem Flughafen von Donezk gerieten Regierungstruppen zudem innerhalb von 24 Stunden mehrfach unter Beschuss, wie die Pressestelle der "Anti-Terror-Operation" mitteilte.

Mittlerweile streiten Regierung und Aufständische über den künftigen Status des Gebiets um Luhansk und Donezk. Die Führung in Kiew will der Konfliktregion Donbass nur zu einem Drittel einen Sonderstatus einräumen, wie der Berater von Poroschenko, Juri Luzenko, mitteilte. Die Separatisten pochen hingegen auf mehr Selbstbestimmung in den von ihnen beherrschten Gebieten, wie Separatistenführer Andrej Purgin sagte.

Gefangene sollen ausgetauscht werden

Separatisten und Regierung kündigten für diesen Mittwoch zudem einen umfangreichen Austausch von Gefangenen an. "Die Aufständischen haben nach unserer Schätzung noch etwa 500 Soldaten in ihrer Hand, bei uns dürften sich rund 300 ihrer Kämpfer befinden", sagte Wassili Wowk vom ukrainischen Geheimdienst SBU. Über die Zahlen hatte es in den vergangenen Tagen unterschiedliche Aussagen gegeben.

Die Separatisten kritisierten, noch nicht alle Details seien geklärt. "Es hätte längst alles über die Bühne gehen können, aber die Regierung kommt mit immer neuen Forderungen", sagte Purgin in Donezk.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa

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