Politik

Falsche Angaben Powell packt aus

US-Außenminister Colin Powell hat so deutlich wie nie zuvor eingeräumt, dass zentrale Angaben in seinem Bericht zu den irakischen Massenvernichtungswaffen fehlerhaft waren. Powell hatte im Februar 2003 den UN-Sicherheitsrat für eine Unterstützung eines Angriffes auf den Irak zu gewinnen versucht und dabei Informationen über mobile Chemiewaffenlabore des arabischen Landes präsentiert.

Das Eingeständnis, dass diese Angaben falsch waren, dürfte der Glaubwürdigkeit der Regierung von US-Präsident George W. Bush weiter schaden. Bush steht im Kampf um seine Wiederwahl im November bereits unter Beschuss, weil er nicht genug getan habe, die Anschläge am 11. September 2001 zu verhindern.

Powell äußerte die Hoffnung, dass ein kürzlich vereinbarter Untersuchungsausschuss des US-Kongresses die Fehler in der Geheimdienstrecherche der USA offen legt. "Das war damals der dramatischste Teil (der Informationen) und ich hatte sicher gestellt, dass er sich auf mehrere Quellen stützt", sagte Powell über die mobilen Labore am Freitag auf dem Rückweg von Europa, wo er unter anderem in Berlin an der Afghanistan-Konferenz teilgenommen hatte.

"Nun scheint es aber nicht so zu sein, dass (die Angaben) so solide waren. Wenn die Quellen jetzt in sich zusammen fallen, dann müssen wir herausfinden, wie wir uns selbst in diese Lage gebracht haben." "Ich hoffe, der Untersuchungsausschuss wird diese Dinge prüfen und herausfinden, ob der Geheimdienst eine Basis für das Vertrauen hatte, in dem er die Informationen präsentierte, oder nicht."

Die Tatsache, dass im Irak auch mehr als ein Jahr nach dem Einmarsch der US-geführten Truppen keine Massenvernichtungswaffen gefunden wurden, hat die Kritik an der Regierung Bush angeheizt, sie habe das Land bei der Begründung des Krieges getäuscht. Hunderte von US-Soldaten wurden in dem arabischen Land getötet und die US-Armee sieht sich heftigem Widerstand gegenüber.

Quelle: ntv.de

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