Politik

3.000 Praxen gefährdet Proteste der Zahntechniker

Tausende Zahntechniker haben in Berlin gegen die geplanten Einsparungen im Gesundheitswesen demonstriert. Mit Transparenten und Trillerpfeifen zogen sie vor das Brandenburger Tor. Durch die geplante Preissenkung für zahntechnische Leistungen um fünf Prozent seien etwa 3.000 Praxen in ihrer Existenz gefährdet, sagte der Präsident des Verbandes Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI), Lutz Wolf. Bereits seit 1998 hätten die Betriebe rund 20.000 Stellen abbauen müssen.

Die Polizei schätzte die Zahl der Demonstranten auf 3.500. Die Proteste sollen am Dienstag mit bis zu 20.000 Teilnehmern weitergehen. Dazu haben 39 Gesundheitsverbände und die Deutsche Krankenhausgesellschaft aufgerufen.

Der Verband forschender Arzneimittelhersteller kritisierte, das Sparpaket brächte radikale Einschnitte für die pharmazeutische Industrie mit sich und gefährde Innovationen. Der Berufsverband Deutscher Internisten wandte sich gegen die vorgesehene Verlagerung ambulanter Versorgungsleistungen ins Krankenhaus. Der Ärzte-Verband "NAV-Virchow-Bund" kündigte "notfalls Streikmaßnahmen" gegen die geplante Öffnung von Krankenhäusern für die ambulante Versorgung von Herzpatienten an.

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) will unter anderem die Ausgaben für Ärzte und Kliniken im kommenden Jahr einfrieren. Die Eil- und Notgesetze zu Gesundheit, Rente und Arbeitsmarkt waren in der vergangenen Woche in erster Lesung im Bundestag beraten worden und sollen am kommenden Freitag verabschiedet werden. Rot-Grün will allein im Gesundheitswesen 3,5 Mrd. Euro einsparen.

Quelle: ntv.de

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