Politik

Gesundheitslobby macht mobil Proteste gegen Sparpaket

Das "Bündnis für Gesundheit 2000" ruft heute in Berlin zu einer Großkundgebung gegen das geplante Gesundheitssparpaket der Bundesregierung auf. Der Zusammenschluss, dem 38 Spitzenverbände des Gesundheitswesens angehören, rechnet mit rund 20.000 Teilnehmern.

Der Protest richtet sich insbesondere gegen die vorgesehene Nullrunde für Ärzte und Krankenhäuser. Bei den Klinikärzten droht dem Bündnis zufolge der Abbau von 5.000 Stellen. Zudem sei der Wegfall von 40.000 Arbeitsplätzen im Pflege- und 20.000 im Apothekenbereich zu befürchten.

Zu Beginn der Kundgebung soll bundesweit in allen Apotheken um 12.00 Uhr das Licht ausgehen. "Mit dieser Aktion zeigen die Apotheken vor Ort ihre Solidarität mit den Teilnehmern der Großkundgebung in Berlin", erklärte der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Hans-Günter Friese.

Proteste der Zahntechniker

Am Montag hatten bereits rund 3.500 Zahntechniker in der Hauptstadt gegen die geplanten Einsparungen im Gesundheitswesen demonstriert. Mit Transparenten und Trillerpfeifen zogen sie vor das Brandenburger Tor. Durch die geplante Preissenkung für zahntechnische Leistungen um fünf Prozent seien etwa 3.000 Praxen in ihrer Existenz gefährdet, sagte der Präsident des Verbandes Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI), Lutz Wolf. Bereits seit 1998 hätten die Betriebe rund 20.000 Stellen abbauen müssen.

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) will unter anderem die Ausgaben für Ärzte und Kliniken im kommenden Jahr einfrieren. Die Eil- und Notgesetze zu Gesundheit, Rente und Arbeitsmarkt waren in der vergangenen Woche in erster Lesung im Bundestag beraten worden und sollen am kommenden Freitag verabschiedet werden. Rot-Grün will allein im Gesundheitswesen 3,5 Mrd. Euro einsparen.

Quelle: ntv.de

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