Profitierte Russlands Präsident? Putin-Vertrauter unter Geldwäsche-Verdacht
06.11.2014, 08:14 Uhr
Gennadi Timtschenko soll sich um das Vermögen Putins verdient gemacht haben.
(Foto: REUTERS)
Ein Mann aus dem engeren Kreis um den russischen Präsidenten Putin soll über staatliche Unternehmen illegale Geschäfte gemacht haben. Auch der Kreml-Chef selbst soll mitverdient haben. Die US-Strafverfolgung nimmt die Fährte auf.
US-Staatsanwälte sind einem Geldwäsche-Verdacht im Umfeld des russischen Präsidenten Wladimir Putin auf der Spur. Das berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Informanten. Konkret handele es sich um den Milliardär Gennadi Timtschenko. Die Behörden hätten die Ermittlungen aufgenommen.
Untersucht werde, ob Timtschenko Gelder aus mutmaßlich illegalen Geschäften in Russland über das US-Finanzsystem transferiert habe. Konkret gehe es um den Kauf und Weiterverkauf von Öl des russischen Produzenten Rosneft durch die von Timtschenko gegründete Rohstoffhandelsfirma Gunvor Group.
Dem Blatt zufolge geschahen die fraglichen Transaktionen noch bevor Timtschenko und andere Putin-Verbündete im März im Zuge der Ukraine-Krise auf die Sanktionsliste der USA genommen wurden. Zudem werde geprüft, ob ein Zusammenhang zu Teilen von Putins Privatvermögen besteht.
Weitere Sanktionen?
Die EU und die USA haben Russland und mehrere ranghohe Vertreter des Landes mit Wirtschaftssanktionen belegt. Bundeskanzlerin Angela Merkel will Strafmaßnahmen gegen weitere Einzelpersonen prüfen. "Wir sollten uns noch einmal anschauen, was die Listung von bestimmten Persönlichkeiten angeht, die jetzt Verantwortung in der Ostukraine haben aufgrund dieser illegitimen Wahlen", sagte Merkel.
Mit Blick auf die Wirtschaftssanktionen gegen Russland betonte sie: "Wir würden die Sanktionen gerne aufheben, aber diese Situation sehe ich nicht." Die Wahlen stünden nicht im Einklang mit dem Minsker Abkommen. Es müsse schnellstmöglich zum Waffenstillstand kommen.
Quelle: ntv.de, jog/rts/dpa