Politik

Behörden zählen 25 Tote Putin kündigt Vergeltung für Belgorod-Beschuss an

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Am Freitag erlebt die Ukraine einen der schwersten russischen Luftangriffe seit Kriegsbeginn. Ein Tag später kommt es auch in der russischen Grenzregion Belgorod zu Explosionen. Kremlchef Putin spricht von einem "Terrorakt" und kündigt eine Reaktion an.

Wenige Tage nach dem Beschuss der russischen Grenzregion Belgorod mit mehr als 20 Toten hat Kremlchef Wladimir Putin weitere Angriffe gegen das Nachbarland Ukraine angekündigt. "Sicher haben Sie bemerkt, dass buchstäblich am darauffolgenden Tag solche Angriffe ausgeführt wurden", sagte er am Neujahrstag bei einem Treffen mit verletzten russischen Soldaten in einem Moskauer Militärkrankenhaus. "Und heute werden meines Wissens nach welche ausgeführt und auch morgen werden wir das tun."

In seiner ersten Reaktion auf den Beschuss von Belgorod am vergangenen Samstag sprach Putin nun zudem von einem "Terrorakt" durch die ukrainische Armee. In seinem von Staatsmedien verbreiteten Auftritt erwähnte Putin allerdings nicht, dass dieser Attacke wiederum die schwerste russische Angriffswelle gegen die Ukraine seit Kriegsbeginn vorausgegangen war. Dabei waren am vergangenen Freitag ukrainischen Angaben zufolge mehr als 45 Menschen ums Leben gekommen - auch, weil vielerorts Wohngebiete unter Beschuss gerieten. Dennoch wiederholte Putin bei seinem Treffen mit den Soldaten die gängige russische Propagandabehauptung, die eigene Armee ziele in der Ukraine angeblich nur auf militärische Objekte.

Die russischen Behörden korrigierten die Opferzahl auf 25 nach oben. Nach Angaben des örtlichen Gouverneurs verstarb ein vierjähriges Mädchen an den Folgen ihrer Verletzungen. Mit den zusätzlich mehr als 100 Verletzten hatte Russland infolge des Angriffs auf Belgorod erstmals in seinem schon rund zwei Jahre dauernden Angriffskrieg gegen die Ukraine selbst eine so hohe Zahl an zivilen Opfern zu beklagen. Diese steht aber weiter in keinerlei Verhältnis zu den Opferzahlen in der Ukraine. Die Hintergründe des Beschusses auf Belgorod sind zudem weiter unklar. Aus Kiew gab es keine offizielle Reaktion.

Einige ukrainische Medien schrieben unter Berufung auf Geheimdienstquellen, dass möglicherweise die russische Luftverteidigung nicht präzise gearbeitet habe. Zudem gab es zahlreiche Beschwerden von Belgoroder Bürgern, dass Bombenschutzkeller während des Angriffs zugesperrt und somit nicht zugänglich gewesen seien. Die etwa 30 Kilometer von der Ukraine entfernte Stadt ist seit Kriegsbeginn im Februar 2022 mehrfach unter Beschuss geraten, der militärischen Depots oder Treibstofftanks galt.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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