Separatisten ignorieren Waffenruhe Putin lässt Gefechtsbereitschaft prüfen
21.06.2014, 11:12 Uhr
Wladimir Putin reagierte verhalten auf den Friedensplan Poroschenkos.
(Foto: AP)
Die einseitige Waffenruhe, die der ukrainische Präsident Poroschenko verkündet hat, bringt nicht den erhofften Frieden: Im Osten des Landes setzen Separatisten ihre Attacken fort. Auch Russlands Präsident Putin spielt mit den Muskeln.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Truppen in Zentralrussland in "volle Gefechtsbereitschaft" versetzt, wie russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf Verteidigungsminister Sergej Schoigu berichten. Der Befehl ist Teil einer Überprüfung der Einsatzfähigkeit der Streitkräfte, hieß es.
Die Maßnahme droht den Ukraine-Konflikt weiter zu verschärfen: Kanzlerin Angela Merkel, US-Präsident Barack Obama und Frankreichs Staatschef François Hollande hatten Putin erst am Freitagabend aufgefordert, seine Soldaten von der Grenze zur Ukraine abzuziehen. Sollte Moskau keine Schritte zur Desskalation einleiten, drohten neue Sanktionen, erklärten das Weiße Haus und der Elysée-Palast.
Auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier rief Russland zur Unterstützung der von Kiew verkündeten Feuerpause auf. "Es kommt jetzt darauf an, dass auch Russland kooperiert", sagte Steinmeier bei einem Besuch in Istanbul. Moskau müsse seinen Einfluss auf die prorussischen Separatisten geltend machen und dazu beizutragen, "die Grenze zwischen Russland und der Ukraine dichter zu machen".
Mörsergranaten auf Kontrollposten
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hatte am Freitag eine einseitige Waffenruhe für die Ostukraine ausgerufen, die am Abend in Kraft trat. Moskau reagierte skeptisch darauf. Führer der Separatisten lehnten es ab, die Waffen niederzulegen, bevor sich die Regierungstruppen nicht aus der Region zurückziehen.
Im Gegenteil: Im Osten der Ukraine setzen die Rebellen ihre Attacken offenbar fort. Regierungstruppen berichteten von Angriffen der Aufständischen. Bei einer Attacke auf einen Kontrollposten der Armee in der Region Donezk seien drei Soldaten verletzt worden. Die Stellung sei in der Nacht mit Mörsergranaten und von Scharfschützen beschossen worden.
Quelle: ntv.de, jog/AFP/dpa