Annäherung im Ukraine-Konflikt Putin und Poroschenko treffen sich in Minsk
19.08.2014, 16:02 Uhr
Poroschenko und Putin hatten sich schon einmal bei den D-Day-Feierlichkeiten am 6. Juni in Frankreich getroffen.
(Foto: dpa)
Der russische Präsident Putin trifft sich am kommenden Dienstag mit seinem ukrainischen Kollegen Poroschenko in Minsk. Mitten in der schweren Ukraine-Krise nehmen die Staatschefs an einem Gipfel der Zollunion in Weißrussland teil.
Im Ringen um ein Ende des Ukraine-Konflikts haben sich Russland, die EU und die Ukraine auf ein Treffen in Weißrussland verständigt. Dieses solle am kommenden Dienstag in der weißrussischen Hauptstadt Minsk stattfinden, teilte der ukrainische Präsident Petro Poroschenko mit. Der russische Präsident Wladimir Putin werde anwesend sein, bestätigte ein Sprecher in Moskau. Zudem sollen auch die Führungen Weißrusslands und Kasachstans vertreten sein.
Diskutiert werden soll demnach auch das Assoziationsabkommen zwischen der Ukraine und der EU sowie das Thema Energiesicherheit. Die EU will die Außenbeauftragte Catherine Ashton, Handelskommissar Karel de Gucht und Energiekommissar Günther Oettinger schicken.
Ungeachtet der diplomatischen Offensive dringt die ukrainische Armee nach Angaben eines Militärsprechers immer weiter in die Provinzmetropole Luhansk im Osten des Landes vor. Ein Armeesprecher sagte, die Regierungssoldaten hätten einen Stadtteil eingenommen. Im Stadtzentrum werde weiter gekämpft. Die prorussischen Rebellen hatten die Stadt nahe der russischen Grenze im April in ihre Gewalt gebracht. Wegen der anhaltenden Kämpfe fliehen derzeit etwa 500 Menschen pro Tag aus der Stadt, die vor Beginn des Konflikts rund 400.000 Einwohner hatte.
Opfer der Konvoi-Attacke werden geborgen
Am Montag war ein Flüchtlingskonvoi aus Luhansk in einen Raketenangriff geraten. Dabei kamen nach Angaben des ukrainischen Militärs Dutzende Menschen ums Leben. Der Armeesprecher sagte, wegen der neuen Kämpfe sei die Bergung der Opfer unterbrochen worden. Bisher wurden nach ukrainischen Angaben 15 Tote gefunden. Bei den Toten handele es sich um Zivilisten, sagte der Armeesprecher.
Die ukrainische Regierung macht die Separatisten für den Angriff verantwortlich. Nach Armeeangaben feuerten die Aufständischen mit russischen Mörsern und Grad-Raketenwerfern auf die fliehenden Zivilisten, die in einem humanitären Korridor unterwegs gewesen seien. Die Rebellen weisen die Anschuldigungen zurück.
Auch die zweite Separatistenhochburg Donezk wurde erneut von Explosionen erschüttert. Zu hören waren Detonationen im Osten sowie im Westen, wo sich der Flughafen befindet, wie Reporter berichten. In der umkämpften Großstadt verschlechtert sich die humanitäre Lage, seit zwei Tagen hatten die Bewohner kein fließendes Wasser mehr. Vor Läden bildeten sich Warteschlangen.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa