Politik

"Gruß" zum Independence Day Raketen aus Nordkorea

Pünktlich zum amerikanischen Unabhängigkeitstag bringt sich Nordkorea wieder in die Schlagzeilen. Mit sieben abgefeuerten ballistischen Raketen verschärft Pjöngjang die ohnehin gespannte Lage in der Asien-Pazifik-Region.

Nordkoreanische Soldaten am Ufer des Yalu-Flusses, aufgenommen am 4. Juli 2009.

Nordkoreanische Soldaten am Ufer des Yalu-Flusses, aufgenommen am 4. Juli 2009.

(Foto: REUTERS)

Die Streitkräfte des kommunistischen Landes feuerten die Kurzstreckenraketen von der Ostküste 400 Kilometer weit ins Meer, wie das südkoreanische Verteidigungsministerium bestätigte. Südkorea und Japan verurteilten die Tests umgehend als Provokation und als Verstoß gegen die UN-Resolutionen, die Nordkorea den Abschuss ballistischer Raketen verbieten. Die Bundesregierung warf Nordkorea vor, die Spannungen zu schüren und sich international weiter zu isolieren.

Südkoreaner beobachten einen nordkoreanischen Raketenstart. Auf dem Fernsehschirm steht: "In einer Woche sind die Langstrecken-Raketen startklar."

Südkoreaner beobachten einen nordkoreanischen Raketenstart. Auf dem Fernsehschirm steht: "In einer Woche sind die Langstrecken-Raketen startklar."

(Foto: AP)

Mit der zweiten Raketentestserie binnen weniger Tage hat Nordkorea zum amerikanischen Unabhängigkeitstag die Spannungen in der Region weiter verschärft. Rund sechs Wochen nach seinem zweiten Atomwaffentest hatte das abgeschottete Land erst am Donnerstag mit dem Test von vier Kurzstreckenraketen international Empörung ausgelöst. Das neuerliche Säbelrasseln nun war Nordkoreas größter Test ballistischer Raketen seit 2006. Damals feuerte das verarmte Land sieben Raketen ebenfalls um den amerikanischen Unabhängigkeitstag am 4. Juli ab. Darunter war auch eine Langstreckenrakete vom Typ "Taepodong-2", die US-Gebiet erreichen kann.

Botschaft an US-Regierung

Kim Jong Il bleibt auf Konfrontationskurs.

Kim Jong Il bleibt auf Konfrontationskurs.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

In südkoreanischen Regierungskreisen wurden die neuen Raketentests denn auch als Botschaft an die Regierung in Washington anlässlich des US-Nationalfeiertages gewertet. Um Nordkorea zum Stopp seines wiederaufgelegten Atomprogramms zu zwingen sind die USA zuletzt verstärkt gegen Firmen vorgegangen, die im Verdacht stehen, dem isolierten Regime in Pjöngjang bei seinen zur Devisenbeschaffung wichtigen Waffengeschäften zu helfen.

Dem südkoreanischen Verteidigungsministerium zufolge feuerte der Norden die Raketen vom Morgen bis zum späten Nachmittag (Ortszeit) ab. Das Außenministerium in Seoul sprach von einer eindeutigen Verletzung der UN-Resolutionen, die japanische Regierung von einem schwerwiegenden Akt der Provokation für die Sicherheit der Nachbarländer. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin erklärte, die Bundesregierung verfolge die Entwicklung weiter mit großer Sorge. "Nordkorea verschärft mit seinen Handlungen die Lage weiter und isoliert sich international." Deutschland mache sich im EU-Kreis für eine robuste Umsetzung der Sicherheitsresolution stark.

Pjöngjang heizt weiter ein

Raketenstarts in Norkorea. (Archivbild Januar 2009)

Raketenstarts in Norkorea. (Archivbild Januar 2009)

(Foto: dpa)

In den vergangenen Monaten hatte Nordkorea mit mehreren Aktionen die Spannungen in der Region angeheizt. Zunächst kündigte das Land die Anreicherung von Uran an, was den Weg zum Bau einer Atombombe bereiten könnte. Zudem drohte es Südkorea mit Krieg.

Im April erklärte die Regierung, einen Satelliten ins All geschossen zu haben, die USA, Japan und Südkorea sprachen dagegen von dem Test einer Langstreckenrakete. Am 25. Mai folgte schließlich der bisherige Höhepunkt, als Nordkorea zum zweiten Mal nach Oktober 2006 eine Atomwaffe testete, was neue UN-Sanktionen zur Folge hatte. In den folgenden Wochen feuerte das Militär zudem immer wieder Raketen ab.

Daneben verhängte Nordkorea jahrelange Haftstrafen für zwei an der Grenze zu China festgenommene US-Journalistinnen.

Quelle: ntv.de, rts

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