Politik

"Quasi das China des Westens" Ramelow warnt: Osten ist keine Kolonie

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow: "Wenn man den Osten wie eine Kolonie betrachtet, baut sich ein risikoreiches Spannungsfeld auf."

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow: "Wenn man den Osten wie eine Kolonie betrachtet, baut sich ein risikoreiches Spannungsfeld auf."

(Foto: picture alliance/dpa)

Am 27. Oktober finden in Thüringen Landtagswahlen statt. Die jüngsten Wahlergebnisse aus Brandenburg und Sachsen stimmen Ministerpräsident Ramelow nachdenklich. Er sieht seine Partei Die Linke in der Pflicht und warnt den Westen vor Überheblichkeit.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat vor einer Ausgrenzung der ostdeutschen Bundesländer gewarnt. "Wir sind sehr, sehr gute Teilelieferanten, quasi das China des Westens. Jeder dritte Daimler kriegt seinen Motor aus Thüringen", sagte der Linken-Politiker der "Abendzeitung München". "Aber die Unternehmenssteuer fließt nach Stuttgart. Wenn man den Osten wie eine Kolonie betrachtet, baut sich ein risikoreiches Spannungsfeld auf."

Für die schlechten Ergebnisse seiner Partei bei den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg machte Ramelow die Linke dort mitverantwortlich: "Die AfD bietet nichts als Empörung. Antwortet man darauf allein mit Empörung über die AfD, ist das kein überzeugendes Angebot." Die Linke müsse deutlich machen, welchen "Gebrauchswert" sie habe.

In Thüringen wird am 27. Oktober ein neuer Landtag gewählt. Bei den Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen hatte die Linke an Wählergunst deutlich verloren. In Brandenburg erreichte sie noch 10,2 Prozent und verzeichnete dabei ein Minus von 7,9 Prozentpunkten. In Sachsen büßte die Linke 8,5 Prozentpunkte auf 10,4 Prozent ein.

Quelle: ntv.de, bad/dpa

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