Politik

Bush: Fortschritte im Irak Razzia bei Tikrit

US-Präsident George W. Bush hat sich in seiner wöchentlichen Radioansprache zufrieden mit der Entwicklung in Irak gezeigt. Das Land mache dank seiner "klaren Strategie" Fortschritte. Bei einer Razzia nahe Tikrit, der Heimatstadt von Saddam Hussein haben US-Truppen mutmaßliche Mitglieder der Elitetruppe des gestürzten irakischen Staatschefs festgenommen.

Bush verwies in seiner Ansprache auf die zahlreichen Märkte, die gefüllten Regale in den Geschäften und die wiederauflebende Ölindustrie. Seit der "Befreiung" des Landes seien "Tausende neue Unternehmen gegründet" worden, sagte Bush. Die US-Regierung ist in jüngster Zeit vermehrt wegen des Irak-Kriegs und der stockenden Befriedung des Landes kritisiert worden.

Dinare ohne Saddam-Gesicht

Als gute Zeichen wertete Bush auch, dass der Irak nun über eine unabhängige Zentralbank und eine neue Währung verfüge. Deren Auslieferung hat am Samstag unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen begonnen. US-Truppen brachten die neuen Geldscheine ohne Porträt Saddam Husseins erstmals zu einer Bank in Tikrit, der Heimatstadt des gestürzten Staatschefs.

"Diese Währung wird helfen, das Land zu stabilisieren, und sie wird den Menschen hier Zuversicht geben, dass Saddam endgültig fort ist", sagte Oberstleutnant Scott Schmidt. Der neue irakische Dinar - der im Verhältnis eins zu eins umgetauscht wird - soll ab Mittwoch ausgegeben werden. Die Iraker haben dann drei Monate Zeit, um ihr altes Geld umzutauschen.

Razzia bei Tikrit

Nahe der Heimatstadt von Saddam Hussein haben US-Truppen mutmaßliche Mitglieder der Elitetruppe des gestürzten irakischen Staatschefs festgenommen. Die US-Soldaten stürmten am Samstag drei Häuser in der Umgebung von Tikrit und nahmen insgesamt vier Verdächtige fest. Sie fanden außerdem mehrere Sturmgewehre und Uniformen.

In Tikrit verhörten die Truppen einen Festgenommenen, der nach Angaben eines US-Kommandeurs zu den Sicherheitskräften Saddam Husseins gehörte. Oberstleutnant Steve Russell zeigte sich zufrieden mit der Operation. Der Verdächtige sei wahrscheinlich von großem Wert für die Ermittler. "Wir werfen ein großes Netz aus", sagte Russell. „Manchmal fangen wir einen Delfin und manchmal einen Hai."

Neuer Anschlag auf Ölpipeline

Im Nordosten des Landes wurde wieder eine Ölpipeline Ziel eines Anschlags. Nach einer Explosion an der Pipeline westlich von Kirkuk am späten Freitagabend brach ein Feuer aus, das erst am Samstag gelöscht werden konnte, wie die Feuerwehr mitteilte. Die Leitung, durch die Öl von Sab nach Kirkuk floss, wurde auf einer Länge von 100 Metern beschädigt. Ein Mitarbeiter der amerikanischen North Oil Company sagte, es habe sich um einen Anschlag gehandelt. Auf die Ölleitungen in der Region wurden schon mehrfach Anschläge verübt.

Verwaltungsrat gegen türkische Soldaten

Der irakische Verwaltungsrat bemühte sich bei einem Treffen der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) in Malaysia um Unterstützung. Er bekräftigte jedoch seine ablehnende Haltung gegenüber der Stationierung türkischer Truppen im Land. Die Türkei forderte dagegen die OIC-Mitglieder auf, nicht länger auf ein UN-Mandat zu warten und Irak sofort zu helfen.

Quelle: ntv.de

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