Mit Sprengstoff beladene Flugzeuge Rebellen-Angriff auf Sri Lanka
21.02.2009, 15:32 UhrDie Rebellen der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) haben sich zu dem Luftangriff auf Sri Lankas Hauptstadt Colombo bekannt. Der LTTE-nahe Internetdienst TamilNet berichtete, Selbstmordpiloten hätten am Freitag mit zwei Flugzeugen Angriffe auf das Hauptquartier der Luftwaffe und eine Luftwaffenbasis am internationalen Flughafen geflogen.
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums hatten Rebellen Colombo mit zwei Leichtflugzeugen angegriffen und Sprengsätze abgeworfen. Eine Maschine sei neben dem Luftwaffenhauptquartier in ein Regierungsgebäude gestürzt, die zweite sei am internationalen Flughafen abgeschossen worden. Vier Menschen wurden getötet, darunter die Piloten. Zudem seien 51 weitere Menschen verletzt worden.
Mit Sprengstoff beladen
Wie ein Sprecher der Luftwaffe mitteilte, waren die Maschinen von einer Straße im LTTE-Gebiet im Nordosten der Insel gestartet und dann entlang der Westküste bis nach Colombo geflogen. Spezialisten untersuchten derzeit die Wracks der abgestürzten Flugzeuge, die mit großen Mengen Sprengstoff beladen gewesen sein sollen.
Unterdessen haben mutmaßliche tamilische Rebellen im Osten des Landes ein Dorf überfallen und dabei mindestens zwei Zivilisten getötet. Wie ein Armeesprecher mitteilte, wurden mindestens 13 weitere Menschen verletzt, als bewaffnete Angehörige der Befreiungstiger das entlegene Dorf im 200 Kilometer östlich von Colombo gelegenen Distrikt Ampara attackierten. Weitere Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt. Auch die LTTE äußerte sich bislang nicht.
200.000 Zivilisten sitzen fest
Derweil setzten die Streitkräfte ihren Vormarsch gegen die LTTE fort. Das Verteidigungsministerium teilte mit, bei Gefechten westlich von Mullaitivu seien 17 Rebellen getötet worden. Zudem hätten Soldaten zwei im Bau befindliche Flugzeuge sowie Konstruktionspläne entdeckt. Die LTTE, die seit mehr als 25 Jahren für einen eigenen Staat der tamilischen Minderheit in Sri Lanka kämpft, hatte im März 2007 erstmals Flugzeuge für Angriffe eingesetzt.
Nach der jüngsten Offensive der Regierungstruppen ist die LTTE, die einst weite Teile Sri Lankas kontrollierte, inzwischen jedoch auf einem nur noch 150 Quadratkilometer großen Landstrich an der Nordostküste eingekesselt. Internationale Hilfsorganisationen schätzen, dass in dem Gebiet rund 200.000 Zivilisten festsitzen, deren Lage sich immer weiter zuspitzt.
Quelle: ntv.de