Colombo: Keine Waffenruhe Rebellen-Hochburg erobert
24.02.2009, 10:28 UhrSri Lankas Regierungstruppen haben die tamilischen Rebellen nach eigenen Angaben in die Enge getrieben. Nach heftigen Gefechten eroberten die Soldaten nach Angaben eines Armeesprechers die Stadt Pudukudirippu und damit die letzte größere Siedlung im Rebellengebiet. Damit sind die Rebellen, die einst weite Teile Sri Lankas kontrollierten, in einem nur noch 80 Quadratkilometer großen Landstrich eingekesselt. Für die im Kampfgebiet festsitzenden Zivilisten wird die Lage nach Angaben von Hilfsorganisationen immer bedrohlicher.
Bei der Einnahme von Pudukudirippu hätten die Rebellen der Befreiungstiger Tamil Elam (LTTE) schwere Verluste erlitten, hieß es vonseiten der Armee. Der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Keheliya Rambukwella, bezeichnete unterdessen einen am Vortag veröffentlichten offenen Brief der LTTE an die internationale Gemeinschaft als "Witz". Die Rebellen hatten darin erklärt, sie seien zu Diskussion und Zusammenarbeit bereit, um einen "sofortigen Waffenstillstand und eine politische Lösung des Konflikts herbeizuführen". Mit diesem "Trick" versuche die LTTE einer militärischen Niederlage zu entgehen, sagte Rambukwela. Solange der "Terrorismus" nicht besiegt sei, werde es keine Waffenruhe geben.
Im Rebellengebiet sollen noch Zehntausende Zivilisten zwischen den Fronten festsitzen. Nach Angaben internationaler Hilfsorganisationen spitzt sich deren Lage immer weiter zu. Das Außenministerium des Nachbarlandes Indien bot Colombo Hilfe bei der Evakuierung der tamilischen Zivilisten aus dem Kampfgebiet an. Bereits am Montag hatten sich die EU-Außenminister "zutiefst besorgt über die sich entwickelnde humanitäre Krise" gezeigt und einen unverzüglichen Waffenstillstand verlangt.
Quelle: ntv.de