Im Süden der Philippinen werden zwei Kanadier, ein Norweger und eine einheimische Frau von Bewaffneten aus einer Ferienanlage verschleppt. Wie Polizei und Militär berichten, wurden sie auf der Insel Samal auf ein Motorboot gezerrt.

Ein mutmaßliches Rebellenkommando hat im Süden der Philippinen mehrere Ausländer verschleppt. Die Bewaffneten hätten den norwegischen Besitzer einer Ferienanlage auf der Insel Samal, zwei kanadische Touristen sowie eine einheimische Frau in ihre Gewalt gebracht, sagte ein Militärsprecher. Sie hätten ihre Opfer auf ein Motorboot gezerrt und seien in Richtung der Provinz Compostella Valley verschwunden, teilten Polizei und Militär mit. Mindestens drei Schiffe der philippinischen Marine fahndeten nach den Entführern.

Die Täter hätten die Sicherheitskräfte in der Ferienanlage "Holiday Oceanview Samal Resort" überwältigt. Es seien nach Polizeiinformationen keine Schüsse gefallen. Die Entführer schienen ihre Opfer gezielt ausgesucht zu haben. Insgesamt hielten sich zum Zeitpunkt der Entführung 30 Ausländer in der Ferienanlage auf. Zwei weitere Touristen, eine Japanerin und ihr Mann, wurden verletzt, als sie sich den Entführern widersetzten.

Insel ist für ihre Sandstrände bekannt

Der Tatort liegt rund 980 Kilometer südlich der Hauptstadt Manila. Die Insel ist für ihre Sandstrände und guten Tauchmöglichkeiten bekannt. "Wir haben nicht mit so etwas gerechnet", sagte der Bürgermeister von Samal, Aniano Antalan. "Auf unserer Insel war es viele Jahre lang friedlich."

Die Behörden vermuten hinter der Entführung kommunistische oder muslimische Rebellen. 2001 hatte die mit dem Terrornetz Al-Kaida verbundene Rebellengruppe Abu Sayyaf versucht, auf der gleichen Insel Touristen zu verschleppen. Sicherheitskräfte konnten dies damals verhindern. Den Rebellen gelang es im gleichen Jahr im Westen der Philippinen, 20 Touristen von einer anderen Ferieninsel zu verschleppen, darunter drei Amerikaner.