Reifen platzt bei Landung Regierungsflieger bleibt am Boden
10.04.2019, 20:33 Uhr
Die "Konrad Adenauer" war bereits in der Vergangenheit für Pannen anfällig.
(Foto: picture alliance/dpa)
In den vergangenen Monaten fallen immer wieder Flugzeuge der Bundesregierung wegen technischen Pannen aus. Diesmal hat es die "Konrad Adenauer" erwischt. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage hat die Maschine Probleme mit den Reifen. Das hat Folgen für einen Minister.
Nach einem erneuten Reifenproblem bei einer Landung bleibt der Regierungsflieger "Konrad Adenauer" vorerst am Boden. Die Maschine sei erst einmal aus dem Verkehr gezogen worden, bis die Analyse des Vorfalls abgeschlossen sei, sagte ein Sprecher der Luftwaffe auf Anfrage. Nach seinen Angaben war bei der Landung des Airbus A340 auf dem Flughafen Köln/Bonn am Dienstagnachmittag ein Reifen geplatzt. Die Reifenteile mussten anschließend von der Startbahn beseitigt werden, was etwa fünf Minuten gedauert habe.
Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, könnte das Fahrwerk der Maschine beschädigt sein. Aufgrund der nun vorzunehmenden Überprüfungen des Fliegers müsse Finanzminister Olaf Scholz notgedrungen auf einen anderen Airbus umsteigen. Der SPD-Politiker muss bei seinem morgigen Flug nach New York auf einen kleineren A321-Flieger zurückgreifen.
Die "Konrad Adenauer" war am Dienstag nach Angaben der Luftwaffe von einem Testflug über dem Umland von Köln auf den Flughafen zurückgekehrt. Sie sei nach dem Platzen des Reifens einfach weitergerollt, die Landung sei beendet worden. "Alles ist gut", sagte der Luftwaffensprecher. An Bord des Flugzeugs seien lediglich die Crew sowie einige Techniker gewesen. Eine solche Reifenpanne komme zwar nicht häufig vor, sei aber auch "nichts Superaußergewöhnliches".
Erst am Montag vergangener Woche war bei der Landung in New York ein Reifen der "Konrad Adenauer" geplatzt. Die Panne verzögerte den Besuch von Bundesaußenminister Heiko Maas, der mit seiner Delegation an Bord war.
In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Probleme mit den Flugzeugen der Bundeswehr-Flugbereitschaft gegeben. Maas saß erst im Februar wegen eines Hydraulik-Defekts am Fahrwerk seines Flugzeugs vorübergehend im westafrikanischen Mali fest. Die Luftwaffe schickte damals den A340 "Theodor Heuss" nach Mali, um Maas und seine Delegation abzuholen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wiederum strandete Ende Januar vorübergehend in Äthiopien. Auch Entwicklungsminister Gerd Müller wurde kürzlich auf einer Afrikareise von einer Flugzeugpanne aufgehalten.
Aufgrund einer Panne in der Bordtechnik der A340 "Konrad Adenauer" kam Bundeskanzlerin Angela Merkel im vergangenen Herbst zu spät zum G20-Gipfel in Buenos Aires. Der Ausfall der deutschen Regierungsmaschine führte dazu, dass Merkel erst mit einem vollen Tag Verspätung an dem Treffen der 20 führenden Wirtschaftsmächte teilnehmen konnte.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa/AFP