Politik

Bürger erwarten Neustart in Atom-Politik Röttgen will Endlager festmachen

Die geplante Energiewende stimmt die Deutschen zuversichtlich. Laut einer Studie könne sich der Ausstieg sogar positiv auf die Gesamtentwicklung auswirken. Bundesumweltminister Röttgen lässt bei der Frage nach der Erschließung eines Endlagers nicht locker und will diese im Rahmen des Energiekonsens lösen. Baden-Württemberg hatte nicht ausgeschlossen, aus seinem Boden ein Endlager zu errichten, wenn zum Ausstieg käme.

Umweltminister Röttgen will die Frage nach einem Endlager im Energiekonsens festschreiben.

Umweltminister Röttgen will die Frage nach einem Endlager im Energiekonsens festschreiben.

(Foto: picture alliance / dpa)

Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) will sich dafür einsetzen, dass die Lagerung von Atommüll Teil des geplanten Energiepakets wird. "Ich würde es sehr begrüßen, wenn die Frage der Zwischen- und Endlagerung Teil eines nationalen Energiekonsenses in Deutschland würde", sagte Röttgen am Mittwoch in Berlin. Diese Frage sollte in den Gesprächen mit den Bundesländern thematisiert werden. Bis Mitte Juni will die Regierung einen schrittweisen Atomausstieg auf den Weg bringen.

Die künftige grün-rote Landesregierung in Baden-Württemberg hatte zuvor angekündigt, sich einer bundesweiten Endlagersuche zu öffnen, wenn ein unumkehrbarer Atomausstieg gelingt. Neben Salzstöcken, die vor allem in Niedersachsen und Ostdeutschland vorkommen, gibt es im Südwesten möglicherweise geeignete Tongesteinsformationen. Es ist Konsens, hochradioaktiven Atommüll in mehreren hundert Meter Tiefe zu lagern.

Seit rund 30 Jahren wird nur der Salzstock im niedersächsischen Gorleben als möglicher Standort für ein Lager für hochradioaktive Abfälle geprüft. Hier gibt es aber massive Widerstände und Zweifel an der Eignung. Die Atomindustrie hält Gorleben für geeignet, sie hat bisher mehr als 1,5 Milliarden Euro in die Prüfung investiert.

Ausstieg belastet das Klima nicht

UBA-Chef Flasbarth sieht das Klima bei einem Ausstieg nicht in Gefahr.

UBA-Chef Flasbarth sieht das Klima bei einem Ausstieg nicht in Gefahr.

(Foto: picture alliance / dpa)

Derweil belegen Studien, nach denen ein schneller Ausstieg aus der Atomkraft keine Nachteile für den Umweltschutz mit sich bringt. Der Präsident des Umweltbundesamts, Jochen Flasbarth, sagte der "Financial Times Deutschland", dass in Deutschland zwar derzeit mit dem Atom-Moratorium zwar etwas mehr Kohle verbrannt werde. "Aber das ändert nichts an der europaweit festgelegten CO2-Obergrenze." Die zusätzlichen Emissionen aus deutschen Kohlekraftwerken würden durch den Emissionshandel automatisch anderswo ausgeglichen, sagte Flasbarth. "Der Atomausstieg schadet dem Klima nicht."

Deutsche wollen den Ausstieg

Aus der sogenannten Zuversichtsstudie des  Versicherungskonzerns Allianz geht hervor, dass die Deutschen nach der Reaktor-Katastrophe in Japan ein Umdenken beim Umwelt- und Klimaschutz erwarten. Bei diesem Thema zeigten sich zugleich 38 Prozent der Befragten zuversichtlich. Dies ist der höchste Stand für den Umwelt- und Klimaschutz seit Beginn der Erhebungen zur Stimmungslage in Deutschland im Jahr 2007.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP/rts

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