Alles offen in Baden-Württemberg Rot-Grün holt Schwarz-Gelb ein
02.03.2011, 11:10 UhrRund dreieinhalb Wochen vor der Landtagswahl zeichnet sich in Baden-Württemberg ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab. In einer Forsa-Umfrage für den "Stern" und RTL liegen CDU und FDP sowie SPD und Grüne mit je 45 Prozent gleichauf.
Die schwarz-gelbe Koalition muss danach mit Verlusten rechnen: Für die CDU wollen sich derzeit 39 Prozent der Wähler entscheiden, rund fünf Prozentpunkte weniger als bei der letzten Wahl im März 2006. Die FDP erreicht in der Umfrage 6 Prozent, ein Minus von ebenfalls rund 5 Punkten. Die SPD kommt auf 26 Prozent, rund 1 Punkt mehr als 2006. Größter Gewinner wären die Grünen, die mit 19 Prozent rund 7 Prozentpunkte zulegen. Die Linke erreicht 4 Prozent und wäre nicht im Landtag vertreten.
Ministerpräsident Stefan Mappus hatte am Sonntag allerdings auch ein schwarz-grünes Bündnis nach der Landtagswahl nicht ausgeschlossen. Ein guter Demokrat dürfe dem Wähler niemals vorher sagen, "was er bereit ist zu machen und was nicht", sagte der CDU-Politiker auf eine entsprechende Frage in der ARD. Demokraten müssten immer miteinander sprechen. Mappus betonte aber, er kämpfe für ein Bündnis von Union und FDP.
Mappus bleibt vorn
Trotz der Verluste für die Union kommt Mappus im direkten Vergleich mit seinem SPD-Herausforderer Nils Schmid und dem Grünen-Spitzenkandidaten Winfried Kretschmann bei den Bürgern besser an. Könnte der Ministerpräsident direkt gewählt werden, würden sich 33 Prozent für Mappus entscheiden, 16 Prozent für Schmid und 15 Prozent für Kretschmann.
Der Umfrage zufolge ist der Umbau des Stuttgarter Bahnhofs das wichtigste Wahlkampf-Thema. Dies gaben 32 Prozent der Befragten an. An zweiter Stelle stehen Bildungs- und Schulpolitik (27 Prozent), gefolgt von Verkehrsproblemen (24 Prozent). Dass der Stuttgarter Hauptbahnhof im Rahmen des Projekts "Stuttgart 21" wie geplant umgebaut werden sollte, befürworten 51 Prozent.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP