"Pakt 8. Juni" Russlands Rechte vereint
08.06.2008, 13:50 UhrIn einem Klima wachsender Fremdenfeindlichkeit in Russland haben sich vier rechtsextreme Organisationen in Moskau zur Russischen Nationalbewegung vereint. Auf der Gründungskonferenz "Neuer Politischer Nationalismus" unterzeichneten die Bewegungen eine Erklärung mit dem Titel "Pakt 8. Juni", wie die Agentur Interfax unter Berufung auf die Organisatoren meldete. Die Bewegung nehme künftig auch an Wahlen teil und wolle siegen. Der Kreml wie auch Menschenrechtsorganisationen beklagen einen wachsenden Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Russland.
"Es war an der Zeit, dass unser Aktienpaket wächst. Die Energie unserer Bewegung ist riesig. Hauptsache ist, dass sie nun in eine Richtung gelenkt wird", sagte der Vorsitzende der Bewegung gegen Illegale Immigration, Alexander Below. Zu den Unterzeichnern der Erklärung gehören auch die Partei Großes Russland (Welikaja Rossija) und die Befreiungsbewegung Das Volk (Narod). Die Russischen Nationalisten forderten weitere Bewegungen auf, sich ihnen für eine "nationale Einheit" anzuschließen.
Der Hass russischer Rechtsextremisten richtet sich vor allem gegen Menschen aus den Ex-Sowjetrepubliken im Kaukasus und Zentralasien sowie gegen westliche Einflüsse. Die rechtsextremen Organisationen zählen nach Schätzungen bis zu 70.000 Mitglieder. Im Vielvölkerstaat Russland sind die Übergänge von patriotischen Bewegungen zu nationalsozialistischen Organisationen fließend. 2007 registrierte die Menschenrechtsorganisation Sowa 68 Todesfälle durch rechtsextremistische Gewalt sowie fast 600 Verletzte. Die Zahlen steigen laut Sowa jährlich um etwa 20 Prozent.
Quelle: ntv.de