Auf Einladung der Alternative für Deutschland (AfD) liest Thilo Sarrazin aus seinem Buch "Der neue Tugendterror". SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi rät dem ehemaligen Bundesbank-Vorstand und SPD-Mitglied aus der Partei auszutreten.

Angesichts seiner Kontakte zur AfD legt SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi dem ehemaligen Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin erneut den Parteiaustritt nahe: "Die SPD kommt gut ohne ihn aus", sagte Fahimi der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Ich würde mir wünschen, dass Herr Sarrazin sich und uns allen einen Gefallen tut und die Konsequenzen daraus zieht, dass er die Werte der deutschen Sozialdemokratie nicht mehr teilt."

Wegen der Kritik an muslimischen Zuwanderern und Anti-Euro-Thesen ist Sarrazin seit langem umstritten. Die AfD aber freut sich, wenn er kommt: Dem Bericht zufolge will er nun einer Einladung der AfD im niedersächsischen Bad Iburg folgen und aus seinem Buch "Der neue Tugendterror" lesen. Die SPD hatte gegen dem früheren Berliner Finanzsenator bereits im April 2011 ein Parteiausschlussverfahren angestrengt, dieses wurde aber eingestellt.

Die rechtskonservative Alternative für Deutschland hat schon mehrfach die Nähe zu Sarrazin gesucht: im Frühsommer bestätigt die Partei, dass Parteichef Bernd Lucke Sarrazin zur Gründungsveranstaltung der AfD im April 2013 geladen hatte. Außerdem behauptet Sarrazin selbst, dass ihm eine Spitzenposition in der Partei angeboten wurde. Er habe das Angebot aber abgelehnt, da "man dort noch Ordnung schaffen" müsse.