AfD bei 2 Prozent SPD legt zu, doch es reicht nicht
24.04.2013, 07:23 Uhr
Steinbrück und die SPD holen auf - doch sie müssten ihr Tempo steigern, um das Rennen noch spannend zu machen.
(Foto: dpa)
Die SPD setzt in der Eurokrise auf europäische Solidarität und gemeinsame Haftung. Eine Umfrage zeigt: Viele Anhänger der Sozialdemokraten sind mit diesem Weg nicht einverstanden. Im "Stern"-RTL-Wahltrend legt die SPD um einen Punkt zu. Für eine Regierungsbeteiligung reicht es dennoch nicht.
Nach dem Umfragetief der vergangenen Woche hat die SPD wieder einen Punkt zugelegt. Im "Stern"-RTL-Wahltrend kommen die Sozialdemokraten damit auf 23 Prozent - den Wert, den sie bei der Bundestagswahl 2009 erzielt hatten. Damals war dies das schlechteste Ergebnis der SPD bei einer Bundestagswahl überhaupt.
Union und FDP bleiben derweil unverändert bei 42 beziehungsweise 5 Prozent. Zusammen liegen sie mit 47 Prozent weiterhin deutlich vor der von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück anvisierten Koalition: Die Grünen erreichen 14 Prozent, einen Punkt weniger als in der Vorwoche, Rot-Grün käme damit nur auf 37 Prozent, 10 Punkte weniger als Schwarz-Gelb.
In einem Fünf-Parteien-Parlament könnten Union und FDP problemlos eine Regierung bilden: Mit den 7 Prozent der Linken (ein Punkt weniger als in der Vorwoche) kommt die derzeitige Opposition auf lediglich 44 Prozent.
Piraten draußen, AfD bei 2 Prozent
Die Piraten liegen der Umfrage zufolge seit Januar stabil bei 3 Prozent, die übrigen Parteien zusammen bei 6 Prozent. Unter den "Sonstigen" ist auch die Alternative für Deutschland (AfD), die erstmals im "Stern"-RTL-Wahltrend auftaucht und auf 2 Prozent kommt. Forsa zufolge ist bislang nicht erkennbar, dass die Gründung der AfD der CDU/CSU und FDP schadet.
Forsa befragte 1001 wahlberechtigte Deutsche am 18. und 19. April, also nach dem SPD-Parteitag in Augsburg. Es ist zudem der erste "Stern"-RTL-Wahltrend nach dem Gründungsparteitag der AfD.
Bei der Frage nach der Kanzlerpräferenz gewinnt Steinbrück 2 Punkte dazu und kommt nun auf 19 Prozent. Bundeskanzlerin Angela Merkel verliert einen Punkt, liegt aber mit 57 Prozent noch immer klar vorn.
Deutliche Mehrheit für den Euro
Gefragt wurde auch nach Meinungen zum Euro und zur Eurozone. Nur eine Minderheit von 24 Prozent sagt, dass Deutschland zur D-Mark zurückkehren sollte. 73 Prozent der Befragten sind dafür, dass Deutschland den Euro behält.
Die Umfrage zeigt zudem: Je älter und gebildeter jemand ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass er sich für einen Verbleib in der Eurozone ausspricht. Anhänger von FDP (86 Prozent), Union (82) und Grünen (82) lehnen eine Rückkehr zur D-Mark stärker ab als Anhänger von Linken (78) und SPD (73).
Knappe Mehrheit für Ausschluss einzelner Länder
Zugleich findet eine knappe Mehrheit von 52 Prozent, dass Länder aus der Eurozone ausgeschlossen werden sollten, die sich wiederholt nicht an die auferlegten Regeln halten. Hier fällt auf, dass die Anhänger von FDP, Grünen und Linken mehrheitlich sagen, dass dies nicht der richtige Weg wäre.
Bei der FDP lehnen 56 Prozent einen Rausschmiss von Ländern aus der Eurozone ab, unter den Grünen-Anhängern sind es sogar 65 Prozent, bei den Linken sagen dies 52 Prozent. Unter den SPD-Anhängern würden 53 Prozent einen Rausschmiss einzelner Länder befürworten, 43 sind dagegen. Bei der Union sind 57 für den Ausschluss, 37 lehnen einen solchen Weg ab.
Quelle: ntv.de, hvo